Ist Jesus wirklich auferstanden?
Handelt es sich bei der Auferstehung Jesu Christi lediglich um die Botschaft der nachösterlichen Gemeinde? Oder ist Jesus leibhaftig auferstanden? Je nach Glaubensüberzeugung gibt es mindestens drei Gründe, auf ein Leben nach dem Tod zu hoffen.
"Jesus Christus, Sohn Gottes, unser Retter?!" - "Genau, Herr."- "Das also ist der Name ihres toten Gottes? Ich habe ihn noch nie gelesen!" - "Tiberius schickt Dich bis hierher, damit Du nach einem Leichnam suchst?" - "Nach einer Leiche, die aus ihrem Grab verschwand."
Da wundert sich nicht nur der römische Prokurator im Historienfilm. Die Behauptung der Anhänger des getöteten Jesus von Nazareth war schlicht absurd: Ihr Lehrmeister sei leibhaftig auferstanden.
Während sie miteinander sprachen, gesellte sich Jesus zu ihnen, aber wie mit Blindheit geschlagen erkannten sie ihn nicht. "Worüber unterhaltet Ihr Euch ?" fragte sie Jesus. "Heute morgen wurden wir sehr beunruhigt durch einige Frauen, die zu uns gehören. Sie waren zum Grab Jesu gegangen, aber sein Leichnam war nicht mehr da. Ihnen seien Engel erschienen, die gesagt hätten `Jesus lebt!`.
So steht`s im Lukas-Evangelium Kapitel 24 : Drei Tage nach der Kreuzigung erzählen zwei Jünger, unterwegs ins Dorf Emmaus, einem unbekannten Mitwanderer ihre Zweifel an der Auferstehung.
Als sie sich zum Essen gesetzt hatten, nahm Jesus das Brot, dankte dafür, brach es und gab es ihnen. Da erkannten sie ihn. Doch er verschwand vor ihren Augen.
Ob Jesus von Nazareth nur symbolisch in Brot und Wein des Abendmahls "erkannt" und präsent gespürt wird oder ob er "wirklich" – gemeint ist, historisch belegbar – von den Toten auferstand, das ist die Streitfrage bis heute.
"Ich habe ihn gesehen!" - "Wen?" - "Ihn!" - "Unsinn." - "Ich schwör's Dir! Im ersten Moment habe ich ihn nicht erkannt, es war nicht genau er und dann ... plötzlich habe ich gespürt, dass er es war. Er hat mit mir gesprochen. Er war gegenwärtig, er war da, ich schwör's!"
Er wurde begraben und am dritten Tage auferweckt, wie es die Propheten angekündigt hatten. Als der Auferstandene hat er sich zuerst Petrus gezeigt und den zwölf Aposteln, dann haben ihn mehr als fünfhundert Brüder zur gleichen Zeit gesehen, von denen die meisten noch heute leben.
So steht`s im ersten Brief des Paulus an die Christen in Korinth. Was genau geschah, drei Tage nach der Kreuzigung, im Gartengrab bei Jerusalem, das hat niemand gesehen. Historisch belegbar sind nur die Berichte seiner Anhänger, sie hätten eine Erscheinung gehabt und diese mit dem gekreuzigten Jesus von Nazareth identifiziert. Es passiert selten, dass fünfhundert Zeugen übereinstimmend lügen. Und darauf bestehen, der Verstobene sei ihnen körperlich, leibhaftig, als menschliche Gestalt erschienen. Statt dass sie ein damals populäres Erklärungsmodell benutzten: Nun ja, am Kreuz habe halt die unsterbliche Seele ihr gequältes Körpergefängnis verlassen und lebe nun geistig-seelisch irgendwie weiter.
"Die Vorstellung der Unsterblichkeit der Seele ist eigentlich eine Idee aus der griechischen Philosophie, die unzeitlich denkt: Dass ein Element meiner Existenz, nämlich der Seelenteil, unverweslich ist und fortdauert. Das ist nicht in Übereinstimmung zu bringen mit der Vorstellung eines lebendigen Wesens, wie es das Alte Testament beschreibt: Der ganze Leib, die ganze Existenz, ist dem Tod anheim gegeben und wird als ganze von Gott wieder auferweckt."
Professor Peter Bubmann, Religionspädagoge an der Universität Erlangen, verschärft die intellektuelle Zumutung der Auferstehungsbotschaft noch dadurch, dass er auch ein heutzutage populäres Erklärungsmodell ablehnt: Die Re-Inkarnations-Theorie.
"Diese Reinkarnationsgedanken sind eigentlich gnadenlos. Immer wieder neu in bestimmte Existenzen zurück zu müssen, jedenfalls nach hinduistischer Vorstellung, ist ja keine Evolution, keine Fortentwicklung zu einem besseren Leben, sondern eher ein Fluch: Immer wieder neu geboren werden zu müssen. Die jüdisch-christliche Vorstellung ist ganz anders: Das Leben ist einmalig, und das leibliche Leben endet auch. Aber es endet nicht meine Geschichte mit Gott. Meine Existenz wird weitergeführt, aber in ganz anderer Weise, in völlig verwandelter anderer Weise, aber sie wird nicht weniger ganzheitlich bei Gott aufgehoben sein."
Wäre Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn und Euer Glaube wäre wertlos. Ist Christus nicht auferstanden, ist Euer Glaube eine Illusion und alle wären verloren, die im Glauben an Christus gestorben sind. Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen. Tatsächlich aber ist Christus von den Toten auferstanden.
Der Apostel Paulus hat sich in Rage geschrieben, er kommt ins Beteuern. Das ist in fast 2000 Jahre Diskussion um die Auferstehung Jesu so geblieben, denn: Ob Milliarden Christen an jedem Sonntagmorgen die spürbare Anwesenheit eines Lebendigen feiern oder nur die Worte und Ideen eines Verstorbenen rezitieren, so wie Bert Brecht und Heiner Müller auf jeder Theaterbühne "lebendig werden" – das ist schon ein Unterschied.
"Der Unterschied ist der, dass wir glauben, dass Jesus Christus in der Macht des Geistes präsent ist weiterhin, als wirkmächtige Kraft der Auferstehung wirkt und Trost spendet, neue Gemeinschaft stiftet, dazu führt, dass ich neu ins Leben aufbrechen kann, also Umkehr zum Leben ermöglicht."
Peter Bubmann, Professor für praktische Theologie, entdeckt bei Atheisten und Christen denselben Denkfehler: Die völlige Unmöglichkeit und die historische Tatsächlichkeit der Auferstehung sollen jeweils mit der Physis, mit der Leiblichkeit des Jesus von Nazareth bewiesen werden. Aber: Fände man sein Skelett, wäre das keine Widerlegung der biblischen Zeugen und säße er in Toga und Sandalen in der Kirchenbank, wäre das kein Beweis.
"Das ist nicht das Zentrum des Auferstehungsglaubens. Das Zentrum des Auferstehungsglaubens sind die Auferstehungserfahrungen der Jünger. Die Frage, was mit der Leiche passiert ist, ist nicht das Entscheidende. Leiblich nicht eben im Sinne einer Reanimierung des verwesten Leibes, sondern leiblich im Sinne eines Aufgehobenseins meiner ganzen Lebensgeschichte bei Gott. Und die wird bei Gott aufgehoben sein auch nach meinem Tod. Das ist meine Hoffnung, was die Auferstehung betrifft."
"Dein Bruder wird wieder leben !" versicherte Jesus ihr. "Ja, ich weiß, am letzten Tag, am Tag der Auferstehung" erwiderte Martha. Darauf erwiderte Jesus: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, selbst wenn er stirbt."
So steht`s im Johannes-Evangelium Kapitel 11, so wird`s auf Beerdigungen von Pfarrern und Priestern zitiert und so werden aus theoretisch-theologischen Spekulationen dann sehr konkrete, meist schmerzhaft existenzielle Erkenntnisse: Es gibt je nach Glaubensüberzeugung mindestens drei Gründe, auf ein Leben nach dem Tod zu hoffen: Die Behauptung, unsere Seele sei unsterblich; die Behauptung, unsere Existenz würde im ewigen Kreislauf der Stoffe re-inkarniert; oder die Behauptung, Jesus sei von den Toten auferweckt worden und ziehe als Auferstandener die Verstorbenen zu sich.
Da wundert sich nicht nur der römische Prokurator im Historienfilm. Die Behauptung der Anhänger des getöteten Jesus von Nazareth war schlicht absurd: Ihr Lehrmeister sei leibhaftig auferstanden.
Während sie miteinander sprachen, gesellte sich Jesus zu ihnen, aber wie mit Blindheit geschlagen erkannten sie ihn nicht. "Worüber unterhaltet Ihr Euch ?" fragte sie Jesus. "Heute morgen wurden wir sehr beunruhigt durch einige Frauen, die zu uns gehören. Sie waren zum Grab Jesu gegangen, aber sein Leichnam war nicht mehr da. Ihnen seien Engel erschienen, die gesagt hätten `Jesus lebt!`.
So steht`s im Lukas-Evangelium Kapitel 24 : Drei Tage nach der Kreuzigung erzählen zwei Jünger, unterwegs ins Dorf Emmaus, einem unbekannten Mitwanderer ihre Zweifel an der Auferstehung.
Als sie sich zum Essen gesetzt hatten, nahm Jesus das Brot, dankte dafür, brach es und gab es ihnen. Da erkannten sie ihn. Doch er verschwand vor ihren Augen.
Ob Jesus von Nazareth nur symbolisch in Brot und Wein des Abendmahls "erkannt" und präsent gespürt wird oder ob er "wirklich" – gemeint ist, historisch belegbar – von den Toten auferstand, das ist die Streitfrage bis heute.
"Ich habe ihn gesehen!" - "Wen?" - "Ihn!" - "Unsinn." - "Ich schwör's Dir! Im ersten Moment habe ich ihn nicht erkannt, es war nicht genau er und dann ... plötzlich habe ich gespürt, dass er es war. Er hat mit mir gesprochen. Er war gegenwärtig, er war da, ich schwör's!"
Er wurde begraben und am dritten Tage auferweckt, wie es die Propheten angekündigt hatten. Als der Auferstandene hat er sich zuerst Petrus gezeigt und den zwölf Aposteln, dann haben ihn mehr als fünfhundert Brüder zur gleichen Zeit gesehen, von denen die meisten noch heute leben.
So steht`s im ersten Brief des Paulus an die Christen in Korinth. Was genau geschah, drei Tage nach der Kreuzigung, im Gartengrab bei Jerusalem, das hat niemand gesehen. Historisch belegbar sind nur die Berichte seiner Anhänger, sie hätten eine Erscheinung gehabt und diese mit dem gekreuzigten Jesus von Nazareth identifiziert. Es passiert selten, dass fünfhundert Zeugen übereinstimmend lügen. Und darauf bestehen, der Verstobene sei ihnen körperlich, leibhaftig, als menschliche Gestalt erschienen. Statt dass sie ein damals populäres Erklärungsmodell benutzten: Nun ja, am Kreuz habe halt die unsterbliche Seele ihr gequältes Körpergefängnis verlassen und lebe nun geistig-seelisch irgendwie weiter.
"Die Vorstellung der Unsterblichkeit der Seele ist eigentlich eine Idee aus der griechischen Philosophie, die unzeitlich denkt: Dass ein Element meiner Existenz, nämlich der Seelenteil, unverweslich ist und fortdauert. Das ist nicht in Übereinstimmung zu bringen mit der Vorstellung eines lebendigen Wesens, wie es das Alte Testament beschreibt: Der ganze Leib, die ganze Existenz, ist dem Tod anheim gegeben und wird als ganze von Gott wieder auferweckt."
Professor Peter Bubmann, Religionspädagoge an der Universität Erlangen, verschärft die intellektuelle Zumutung der Auferstehungsbotschaft noch dadurch, dass er auch ein heutzutage populäres Erklärungsmodell ablehnt: Die Re-Inkarnations-Theorie.
"Diese Reinkarnationsgedanken sind eigentlich gnadenlos. Immer wieder neu in bestimmte Existenzen zurück zu müssen, jedenfalls nach hinduistischer Vorstellung, ist ja keine Evolution, keine Fortentwicklung zu einem besseren Leben, sondern eher ein Fluch: Immer wieder neu geboren werden zu müssen. Die jüdisch-christliche Vorstellung ist ganz anders: Das Leben ist einmalig, und das leibliche Leben endet auch. Aber es endet nicht meine Geschichte mit Gott. Meine Existenz wird weitergeführt, aber in ganz anderer Weise, in völlig verwandelter anderer Weise, aber sie wird nicht weniger ganzheitlich bei Gott aufgehoben sein."
Wäre Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn und Euer Glaube wäre wertlos. Ist Christus nicht auferstanden, ist Euer Glaube eine Illusion und alle wären verloren, die im Glauben an Christus gestorben sind. Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen. Tatsächlich aber ist Christus von den Toten auferstanden.
Der Apostel Paulus hat sich in Rage geschrieben, er kommt ins Beteuern. Das ist in fast 2000 Jahre Diskussion um die Auferstehung Jesu so geblieben, denn: Ob Milliarden Christen an jedem Sonntagmorgen die spürbare Anwesenheit eines Lebendigen feiern oder nur die Worte und Ideen eines Verstorbenen rezitieren, so wie Bert Brecht und Heiner Müller auf jeder Theaterbühne "lebendig werden" – das ist schon ein Unterschied.
"Der Unterschied ist der, dass wir glauben, dass Jesus Christus in der Macht des Geistes präsent ist weiterhin, als wirkmächtige Kraft der Auferstehung wirkt und Trost spendet, neue Gemeinschaft stiftet, dazu führt, dass ich neu ins Leben aufbrechen kann, also Umkehr zum Leben ermöglicht."
Peter Bubmann, Professor für praktische Theologie, entdeckt bei Atheisten und Christen denselben Denkfehler: Die völlige Unmöglichkeit und die historische Tatsächlichkeit der Auferstehung sollen jeweils mit der Physis, mit der Leiblichkeit des Jesus von Nazareth bewiesen werden. Aber: Fände man sein Skelett, wäre das keine Widerlegung der biblischen Zeugen und säße er in Toga und Sandalen in der Kirchenbank, wäre das kein Beweis.
"Das ist nicht das Zentrum des Auferstehungsglaubens. Das Zentrum des Auferstehungsglaubens sind die Auferstehungserfahrungen der Jünger. Die Frage, was mit der Leiche passiert ist, ist nicht das Entscheidende. Leiblich nicht eben im Sinne einer Reanimierung des verwesten Leibes, sondern leiblich im Sinne eines Aufgehobenseins meiner ganzen Lebensgeschichte bei Gott. Und die wird bei Gott aufgehoben sein auch nach meinem Tod. Das ist meine Hoffnung, was die Auferstehung betrifft."
"Dein Bruder wird wieder leben !" versicherte Jesus ihr. "Ja, ich weiß, am letzten Tag, am Tag der Auferstehung" erwiderte Martha. Darauf erwiderte Jesus: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, selbst wenn er stirbt."
So steht`s im Johannes-Evangelium Kapitel 11, so wird`s auf Beerdigungen von Pfarrern und Priestern zitiert und so werden aus theoretisch-theologischen Spekulationen dann sehr konkrete, meist schmerzhaft existenzielle Erkenntnisse: Es gibt je nach Glaubensüberzeugung mindestens drei Gründe, auf ein Leben nach dem Tod zu hoffen: Die Behauptung, unsere Seele sei unsterblich; die Behauptung, unsere Existenz würde im ewigen Kreislauf der Stoffe re-inkarniert; oder die Behauptung, Jesus sei von den Toten auferweckt worden und ziehe als Auferstandener die Verstorbenen zu sich.