Istanbul
Istanbul, das antike Byzanz und spätere Konstantinopel, ist die einzige Stadt der Welt auf zwei Kontinenten. In ihr treffen Europa und Asien aufeinander. Die Riesenmetropole am Bosporus hat den Schriftsteller Orhan Pamuk ebenso in den Bann gezogen wie den Filmemacher Fatih Akin.
Orhan Pamuk: "Ich wohne an der Spitze der europäischen Seite Istanbuls. Ich würde sogar sagen, dass ich überhaupt an der Spitze Istanbuls wohne. Und ich schaue auf Asien."
Fatih Akin: "Die Liebe zu der Stadt. Dass man sich mit so einer Stadt identifiziert, die auf zwei Kontinenten gebaut ist, weil man selber irgendwie zwischen den Kulturen gebaut worden ist. Deswegen kann ich mich so wunderbar mit dieser Stadt identifizieren."
Istanbul, die Riesenmetropole am Bosporus, hat den Schriftsteller Orhan Pamuk ebenso in den Bann gezogen wie den deutsch-türkischen Filmemacher Fatih Akin. Istanbul, das antike Byzanz und spätere Konstantinopel, fasziniert vor allem wegen einer Tatsache: Es ist die einzige Stadt der Welt auf zwei Kontinenten. In ihr treffen Europa und Asien aufeinander.
Dass Musik Menschen zusammen und einander näher bringt, ist eigentlich ein abgegriffener Spruch. Wenn Sertab Erener ihn in Istanbul singt, bekommt er allerdings einen tieferen Sinn. Nicht umsonst taucht sie in Fatih Akins musikalischem Porträt der Stadt auf, in "Crossing the Bridge". Seit zehn Jahren boomt die Istanbuler Musikszene und verbindet Tradionelles mit neuem Hippen.
Fatih Akin: "Auf dem Musiksektor hat diese Form der Globalisierung nicht stattgefunden, auf dem Filmsektor ja, im Kino ja, aber auf dem Musiksektor halt nicht. Das ist dann doch zu alt und zu in den Leuten drinne, dass das so einfach umgespült werden kann oder weggespült werden kann, globalisiert werden kann."
Es ist kein Widerspruch, wenn Rapper-Star Ceza gemeinsam mit einem traditionellen Perkussionisten auftritt. Auch nicht, wenn in den angesagtesten Clubs in den Szenevierteln die DJs türkischen Pop spielen, damit die jungen Coolen der Partyszene in Fahrt kommen und danach um so begeisterter die eigentliche Musik des Clubs, ob Punk oder Jazz, und konsumieren.
Aber Istanbul hat sich in den letzten 10, 15 Jahren nicht nur in der Musik entwickelt. Istanbul ist eine moderne Stadt geworden: Die Einwohner haben die Bürgerinitiativen für sich entdeckt, zum Beispiel, um Grünflächen für das eigene Viertel einzufordern. Junge Frauen mit Kopftüchern sind in vielen Vierteln die Seltenheit. Wer ein Kopftuch trägt, wie diese Studentin in der U-Bahn, erntet vielerorts verwunderte
Reaktionen:
"In Beyolu schauen mich die Menschen manchmal komisch an und sagen: 'Oh, du trägst ein Kopftuch! Wie kommt denn das?' Dann sage ich, dass ich mich sehr wohl fühle und dass ich im Übrigen an einer Universität studiere. Dann sind sie überrascht. Denn sie denken, dass Frauen, die ein Kopftuch tragen, nicht klüger sein können als sie selbst. Sie denken, dass Frauen mit Kopftuch zu Hause rumsitzen und Fernsehen schauen."
Nicht nur der Istanbul-Besucher aus Westeuropa, der seine Vorurteile im Gepäck mitbringt, wird also von dieser Stadt auf sieben Hügeln überrascht. Auch Friedenspreisträger Orhan Pamuk, der im Dezember in Istanbul wegen seiner kritischen Äußerungen zur Vertreibung und Ermordung der Armenier durch die Türken vor Gericht steht, lässt sich seine kindliche Entdeckerfreude nicht nehmen:
Orhan Pamuk: "Mit langsamen Schritten stundenlang spazieren zu gehen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Obwohl meine Augen sich immer wieder aufs Neue daran gewöhnt haben, bin ich immer wieder aufs Neue verwundert. Istanbul gibt mir neue Bilder und Geheimnisse preis."
Fatih Akin: "Die Liebe zu der Stadt. Dass man sich mit so einer Stadt identifiziert, die auf zwei Kontinenten gebaut ist, weil man selber irgendwie zwischen den Kulturen gebaut worden ist. Deswegen kann ich mich so wunderbar mit dieser Stadt identifizieren."
Istanbul, die Riesenmetropole am Bosporus, hat den Schriftsteller Orhan Pamuk ebenso in den Bann gezogen wie den deutsch-türkischen Filmemacher Fatih Akin. Istanbul, das antike Byzanz und spätere Konstantinopel, fasziniert vor allem wegen einer Tatsache: Es ist die einzige Stadt der Welt auf zwei Kontinenten. In ihr treffen Europa und Asien aufeinander.
Dass Musik Menschen zusammen und einander näher bringt, ist eigentlich ein abgegriffener Spruch. Wenn Sertab Erener ihn in Istanbul singt, bekommt er allerdings einen tieferen Sinn. Nicht umsonst taucht sie in Fatih Akins musikalischem Porträt der Stadt auf, in "Crossing the Bridge". Seit zehn Jahren boomt die Istanbuler Musikszene und verbindet Tradionelles mit neuem Hippen.
Fatih Akin: "Auf dem Musiksektor hat diese Form der Globalisierung nicht stattgefunden, auf dem Filmsektor ja, im Kino ja, aber auf dem Musiksektor halt nicht. Das ist dann doch zu alt und zu in den Leuten drinne, dass das so einfach umgespült werden kann oder weggespült werden kann, globalisiert werden kann."
Es ist kein Widerspruch, wenn Rapper-Star Ceza gemeinsam mit einem traditionellen Perkussionisten auftritt. Auch nicht, wenn in den angesagtesten Clubs in den Szenevierteln die DJs türkischen Pop spielen, damit die jungen Coolen der Partyszene in Fahrt kommen und danach um so begeisterter die eigentliche Musik des Clubs, ob Punk oder Jazz, und konsumieren.
Aber Istanbul hat sich in den letzten 10, 15 Jahren nicht nur in der Musik entwickelt. Istanbul ist eine moderne Stadt geworden: Die Einwohner haben die Bürgerinitiativen für sich entdeckt, zum Beispiel, um Grünflächen für das eigene Viertel einzufordern. Junge Frauen mit Kopftüchern sind in vielen Vierteln die Seltenheit. Wer ein Kopftuch trägt, wie diese Studentin in der U-Bahn, erntet vielerorts verwunderte
Reaktionen:
"In Beyolu schauen mich die Menschen manchmal komisch an und sagen: 'Oh, du trägst ein Kopftuch! Wie kommt denn das?' Dann sage ich, dass ich mich sehr wohl fühle und dass ich im Übrigen an einer Universität studiere. Dann sind sie überrascht. Denn sie denken, dass Frauen, die ein Kopftuch tragen, nicht klüger sein können als sie selbst. Sie denken, dass Frauen mit Kopftuch zu Hause rumsitzen und Fernsehen schauen."
Nicht nur der Istanbul-Besucher aus Westeuropa, der seine Vorurteile im Gepäck mitbringt, wird also von dieser Stadt auf sieben Hügeln überrascht. Auch Friedenspreisträger Orhan Pamuk, der im Dezember in Istanbul wegen seiner kritischen Äußerungen zur Vertreibung und Ermordung der Armenier durch die Türken vor Gericht steht, lässt sich seine kindliche Entdeckerfreude nicht nehmen:
Orhan Pamuk: "Mit langsamen Schritten stundenlang spazieren zu gehen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Obwohl meine Augen sich immer wieder aufs Neue daran gewöhnt haben, bin ich immer wieder aufs Neue verwundert. Istanbul gibt mir neue Bilder und Geheimnisse preis."