Tote und Verletzte bei Anschlag am Besiktas-Stadion
Bei dem Bombenanschlag in Istanbul sind zahlreiche Menschen ums Leben gekommen, es soll etwa 38 Tote und über 150 Verletzte gegeben haben. Vor dem Fußballstadion im Stadtteil Besiktas hat es zwei Explosionen gegeben. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen.
Den Angaben von Innenminister Süleyman Soylu zufolge wurden zwei Bomben innerhalb einer Minute vor einem Fußballstadion gezündet. Das Spiel zwischen den Erstligisten Besiktas und Bursaspor selbst war zwei Stunden zuvor zu Ende gegangen.
Täter noch unbekannt
Soylu zufolge wurden zunächst zehn Personen festgenommen. Die Identität der Täter war unklar. Bislang hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. In der Türkei haben in diesem Jahr die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) und Kurdengruppen Anschläge verübt.
Der türkische Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus vermutet die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hinter der Tat. Dass bei dem Bombenanschlag ein Fahrzeug verwendet wurde, deute auf die PKK hin, sagte er laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Es seien zwischen 300 und 400 Kilogramm Sprengstoff verwendet worden.
Den Angaben nach wurde vor der Arena zunächst eine Autobombe per Fernauslöser gezündet. Die Behörden gehen von einem Autobombenanschlag auf die Sondereinsatzpolizei aus. Kurtulmus sagte, ein Selbstmordattentäter habe dann 45 Sekunden später einen zweiten Sprengsatz gezündet.
Die Explosionen waren mehrere Kilometer weit zu hören. Besiktas ist vor allem am Wochenende ein beliebtes Ausgehviertel. Zunächst wurde von den Behörden eine Nachrichtensperre verhängt, die sich aber nicht auf öffentliche Verlautbarungen bezieht.
Die Behörden sprengten in der Nacht zum Sonntag ein verdächtiges Fahrzeug. Dies sei in der Nähe des Besiktas-Fußballstadions erfolgt.
Bestürzung und Beistandsbekundungen
Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte den Angriff. "Niemand sollte daran zweifeln, dass wir mit Gottes Hilfe als Staat und Nation den Terror und die Terror-Organisationen überwinden werden", erklärte er.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnete den Anschlag in einer ersten Reaktion als "furchtbaren Terrorakt". Die Türkei ist Mitglied der Allianz. Auch der Nationale Sicherheitsrat der USA verurteilte die Anschläge. "Wir stehen der Türkei zur Seite, gegen alle Terroristen, die die Türkei, die USA und den Weltfrieden und die Stabilität bedrohen", sagte Sicherheitsrats-Sprecher Ned Price in Washington.
(fwa/hg)