Italien nach Verfassungsreferendum

Renzi kündigt Rücktritt an

Der Ministerpräsident Italiens, Matteo Renzi, spricht im Palazzo Chigi in Rom. Im Hintergrund steht seine Lebensgefährtin, Agnese Landini.
Der Ministerpräsident Italiens, Matteo Renzi, spricht im Palazzo Chigi in Rom. Im Hintergrund steht seine Lebensgefährtin, Agnese Landini. © picture-alliance / dpa / Gregor Fischer
Von Jan-Christoph Kitzler, ARD-Studio Rom |
Er hatte den Ausgang der Wahl mit seinem politischen Schicksal verknüpft, nun hat er die Konsequenzen gezogen: Nach dem klaren "No" zum Verfassungsreferendum kündigte Italiens Regierungschef Matteo Renzi seinen Rücktritt an.
Mit so einem klaren Ergebnis hatten die Wahlforscher nicht gerechnet. Niemand in Italien hatte damit gerechnet – und Ministerpräsident Matteo Renzi wohl schon gar nicht. Am Ende beträgt der Unterschied zwischen SI und NO fast 20 Prozent. Fast 60 Prozent der Italiener haben die Verfassungsreform abgelehnt, nur etwas über 40 waren dafür. Und das bei einer sehr hohen Wahlbeteiligung von fast 69 Prozent.
Matteo Renzi hat nur eine Stunde nach Schließung der Wahllokale Konsequenzen gezogen und seinen Rücktritt angekündigt. Am Nachmittag werde er die letzte Kabinettssitzung dieser Regierung leiten und danach bei Staatspräsident Mattarella seinen Rücktritt einreichen, sagte er.

Italien drohen Neuwahlen

Damit beginnt eine Zeit der politischen Instabilität, denn Mattarella muss einen neuen Regierungschef finden, der eine parlamentarische Mehrheit hat. Gelingt das nicht, drohen Neuwahlen. Allerdings bräuchte Italien dafür ein neues Wahlrecht.
Es muss nun damit gerechnet werden, dass sich die wirtschaftliche Lage Italiens verschlechtert, dass etwa die Zinsen für Staatsanleihen steigen. Dabei muss das Italienische Parlament noch einen Haushalt beschließen. Mit Spannung wird auch erwartet, wie die Börsen in Europa reagieren.
Mehr zum Thema