Mehr als Fantasy
Fast jeder kennt J.R.R. Tolkien als Autor von "Der Herr der Ringe". Doch er hat auch die Artus-Sage neu erzählt, wenngleich nicht zu Ende. Tolkien habe ein immenses Arbeitspensum gehabt, sagt der Germanist Arnulf Krause.
J. R. R. Tolkien hat sich ausgiebig der Fantasy-Literatur gewidmet, hauptsächlich aber war er Mittelalterforscher. Dass er sich offenbar intensiv auch mit der Artus-Sage beschäftigte, findet der Germanist und Mythenforscher Arnulf Krause durchaus überraschend. Das Buch liegt jetzt in deutscher Übersetzung vor, herausgegeben vom Sohn des Autors, Christopher Tolkien.
Die Artus-Neudichtung blieb allerdings ein Fragment - für Krause ein Hinweis auf das "immense Arbeitspensum" des Schriftstellers, mit dem sich dieser häufig auch überfordert habe. Mit dem "Herrn der Ringe" hatte Tolkien schließlich gut zu tun. das eine oder andere sei dabei sicher auch aus der Artus-Sage in sein Werk eingeflossen, so Krause.
Überhaupt gehöre der Stoff zu den großen Quellen, derer sich Fantasy-Autoren bedienen: "Wir wissen, dass Fantasy sehr stark von den Figuren der Kämpfer, der Ritter geprägt wird - und der Zauberer. Ritter gibt es natürlich in der berühmten Tafelrunde von König Artus zuhauf - und es gibt zumindest einen berühmten Zauberer: Merlin." Auch die Vorstellung von der Anderwelt sei von der Fantasy-Literatur "sehr stark ausgebeutet worden -im positiven Sinne des Wortes".
J.R.R. Tolkien: "König Arthurs Untergang"
herausgegeben von Christopher Tolkien
Übersetzung von Hans-Ulrich Möhring
Klett-Cotta, Stuttgart 2015
287 Seiten, 19,95 Euro
herausgegeben von Christopher Tolkien
Übersetzung von Hans-Ulrich Möhring
Klett-Cotta, Stuttgart 2015
287 Seiten, 19,95 Euro