Schwarze Zahlen und schwarze Fahnen
Das Bild des Jahres 2014 wird geprägt von den schwarzen Fahnen der IS-Terroristen und den Toten der Ebola-Epidemie. Internationale Krisen, Kriege und Katastrophen führten zu unbequemen Fragen - unser politischer Rückblick auf ein eher dunkles Jahr.
Man könnte auch ein Selfie machen und sich schön mit sich selbst beschäftigen. Es gibt ja genug gute Nachrichten:
Deutschland ist größer geworden.
Und zwar um 17.000 Hektar, das entspricht etwa der Fläche von Liechtenstein. Hauptursache dafür ist die Umstellung auf ein einheitliches elektronisches Kartensystem in den örtlichen Liegenschaftskatastern. Bei dem aktuellen rekordverdächtigen Flächenzuwachs schlagen vor allem die Ergebnisse der Neuberechnung Brandenburgs zu Buche. Weitere Bundesländer folgen. Es könnte also noch weiter gehen.
Deutschland ist das beliebteste Land der Welt.
Das ergab eine Untersuchung der Länderimages durch die Nürnberger GFK. Eine starke Wirtschaft, eine gemäßigte Politik, gute Universitäten und eine hippe Hauptstadt seien die Hauptgründe dafür, dass die Bundesrepublik vor den USA auf Platz Eins der beliebtesten Länder liege.
Dann noch der WM-Titel und die schwarze Null. Man könnte sich einfach Joachim Gauck anschließen und sagen:
"Dies ist ein gutes Deutschland. Das beste, das wir jemals hatten."
Doch es gibt ja auch noch die Anderen. Sie kämpften in Kiew und Gaza, in Kobane und Guinea um überleben. Sie flüchteten auf riskanten Routen übers Meer oder kämpfte gegen völlig enthemmte Gotteskrieger und das hatte fast immer auch Rückwirkungen nach Deutschland. Und so blicken wir in unserem politischen Jahresrückblick zusammen mit Harald Welzer auf ein eher dunkles Jahr zurück.