Warum machen Sie japanische Keramik in Ost-Holstein?
Die dort traditionelle Töpferkunst hat er in Japan gelernt: bei einem alten Meister dieser Technik. In sein Atelier ließ sich Jan Kollwitz einen Anagama-Ofen bauen. Was ihn an der japanischen Holzbrand-Keramik so fasziniert, hat er Susanne Führer erzählt.
Seine erste Keramikerausbildung absolvierte Jan Kollwitz in Deutschland, dann ging er noch einmal in Japan in die Lehre. Als persönlicher Schüler des Meisters Nakamura Yutaka erlernte er nicht nur eine andere Technik, sondern auch eine andere geistige Einstellung zum Handwerk. Die Ausbildung, die er dort durchlief, würde sich in Deutschland wohl niemand bieten lassen: Der Schüler schuldet dem Meister absoluten Gehorsam, und es wird sehr wenig erklärt; von den tausenden Stücken, die Kollwitz in zwei Jahren töpferte, waren dem Meister nur eine Handvoll gut genug, um sie zu brennen.
Seit dem Ende der 80er-Jahre lebt Jan Kollwitz nun in Schleswig-Holstein und stellt traditionelle japanische Holzbrand-Keramik her, denn er hat sich dort von einem japanischen Ofenbaumeister einen sogenannten Anagama-Ofen in den Garten bauen lassen.
Was ist an der japanischen Keramik so besonders? Wie haben Sie die schwarze Pädagogik der japanischen Ausbildung ertragen? Wie tief kann man in eine fremde Kultur eindringen?