Jan Müller und Rasmus Engler: "Vorglühen"
Ullstein Verlag, 2022 Berlin
384 Seiten, 21,99 Euro
Jan Müller und sein Debütroman
Eine Coming-of-Age-Geschichte und eine Liebesgeschichte - so beschreibt Jan Müller (rechts) seinen Debütroman. Geschrieben hat er ihn zusammen mit Rasmus Engler (links). © Hans Scherhaufer
Eine Geschichte im Geist der Neunziger
08:32 Minuten
"Wo steht man im Leben?" - Dies sei für die Helden seines Debütromans die große Frage, sagt Tocotronic-Bassist Jan Müller. Sein Buch, geschrieben zusammen mit Rasmus Engler, ist die Geschichte über eine Zeit, die er als toll, aber auch als schwierig empfunden habe.
Jan Müller, Bassist bei Tocotronic hat einen Roman verfasst, allerdings nicht allein: "Vorglühen" heißt er, und der Musiker hat das Werk zusammen mit dem Autor Rasmus Engler verfasst. "Die Protagonisten darin sind nun alle so Anfang 20 und das ist eine Zeit, die ich selber als sehr aufregend und toll und schön empfunden habe, aber andererseits auch als sehr schwierig: Man weiß in dem Alter noch nicht so genau: Wo steht man im Leben?" Und eben genau so ginge es auch dem Helden seines Romans, Albert Bremer.
Der Blick auf seinen Weg: ein ganz großes Glück
Wenn er aber nun, mit dem Abstand der Zeit, zurückblickt auf diese Jahre seiner musikalischen Anfänge in Hamburg, als er also in seinen Zwanzigern war und wenn er nun betrachte, ob sich für ihn etwas von seinen Träumen erfüllt habe, dann sei das: "Dass ich seitdem Musik machen kann und damit den Hauptteil meiner Zeit bestreiten kann und das empfinde ich als ein ganz großes Glück."
Die Idee des Romans sei es, dass diese Geschichte etwas allgemein Gültiges habe, so Müller: "Es ist eine Coming-of-age-Geschichte und eine Liebesgeschichte ist dabei, es geht viel um Freundschaft - und das ist doch eine sehr universelle Sache in einem Setting, das den Geist dieser Mittneunziger Jahre wiederspiegelt. Aber ich fände es sehr schade, wenn das nur Leute genießen können, die selbst dabei waren."
Das Damals ist nicht abgegrenzt vom Heutigen
Das Fazit seiner Arbeit an dem Roman: "Es war schön, eine Fassung damit aufgeschrieben zu haben, wie es auch hätte sein können." Und Jan Müller sagt, er fände es traurig, wenn Menschen auf ihre Jugend zurückblickten und dann sagten: 'Ach, das war d-i-e tolle Zeit.'" Er könne dies im Rückblick jedenfalls so nicht sagen: "Es hängt ja alles miteinander zusammen. Ich sehe das Damals nicht abgegrenzt vom Heutigen."