Jane Birkins 75.
Jane Birkin feiert in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag. © picture alliance / KPA Copyright
"Erotik par excellence"
03:35 Minuten

Mit Anfang 20 stöhnte sie sich auf den Index von Vatikan und BBC, inzwischen ist sie eine Ikone mit einer langen Liste an Filmen und Platten - jetzt wird Jane Birkin 75. Das Image "Sexsymbol" hänge ihr zu Unrecht an, sagt Musikjournalist Jürgen Liebing.
Jane Birkin, britisch-französische Schauspielerin und Sängerin, war eine junge Frau von mädchenhafter Anmut, ungekünstelt – und zugleich skandalumwittert. Mit „Je t’aime … moi non plus" stöhnte sie sich auf den Index von BBC und Vatikan.
Anfang 20 war Jane Birkin damals, als sie zusammen mit Serge Gainsbourg ganz bewusst diesen Skandal inszenierte. Heute wird sie 75.
Zum Skandal gedrängt?
Leider habe dieser Song zu einem Image geführt, das ihr seither anhänge: das des Sexsymbols, sagt Musikjournalist Jürgen Liebing. Zu Unrecht, wie er meint. „Es gibt einen kleinen, aber entscheidenden Unterschied zwischen Sex und Erotik. Und Jane Birkin war die Erotik par excellence.“ Sie habe nicht von sich aus auf Skandal gemacht, aber sei fast ein bisschen dazu gedrängt worden.
"Fast etwas Androgynes"
Schauspielerin und Sängerin sei sie gleichermaßen, meint Liebing, „wobei ihr das Schauspielern, glaube ich, wichtiger war.“ Begonnen hat ihre Karriere beim Film, mit „Blow up“. Sie hat mehr als 40 Filme gedreht und zahlreiche Platten gemacht.
Sie sei zwar kein Sexsymbol, aber eine Ikone. Als Künstlerin zeichne sie „diese zurückgenommene Weiblichkeit“ aus, meint Jürgen Liebing. „Sie hat ja auch fast etwas Androgynes gehabt.“
Sehr persönliches Album
Im vergangenen Jahr erschien ihr letztes Album „Oh ! Pardon tu dormais…“
„Es ist das zweite Album mit eigenen Texten“, so Liebing. Sonst habe sie Texte von anderen gesungen. Sie habe ein Theaterstück geschrieben und der Komponist Etienne Daho überredete sie, Chansons daraus zu machen. „Ein Mann und eine Frau reden die ganze Nacht, über die Liebe, über Tod und über das Leben.“ Es sei ein sehr, sehr persönliches Album. „Und ich glaube, sagen zu können: Es ist ihr letztes Album.“
(abr)