"Es war schon eine Anti-Haltung"
Der Schlagzeuger Christian Lillinger trommelt seit seinem zehnten Lebensjahr. Heute gehört der 32-Jährige zu den Musikern, die ein junges Publikum wieder für Jazz begeistern. Im Gespräch erklärt er, wie er einst zur Musik kam.
Das Schlagzeug und seine Musikform habe er sich ausgesucht, um anders zu sein, sagt der Musiker Christian Lillinger im Deutschlandradio Kultur. "Ich wollte halt überhaupt nichts mit meinen anderen Kollegen zu tun haben zu der Zeit."
Deshalb sei es gut gewesen, etwas auszusuchen, mit dem keiner etwas zu tun haben wollte. "Es war schon eine Anti-Haltung." Es sei in dem Augenblick vor allem darum gegangen, anders zu sein. "Und danach habe ich natürlich durch viel intensives Hören und Beschäftigen mit dieser Kunstform mehr Struktur herausfiltern können für mich."
Absage an Neoliberalismus
Gerade in Berlin finde er eine junge Generation vor, die eine gewisse Eigenständigkeit jenseits des Neoliberalismus verfolge und sich nicht anbiedere. Christian Lillinger stammt urspünglich aus Kuschkow im Spreewald.
Schon mit 15 Jahren nahm er an einem öffentlichen Vorspiel an der Musikhochschule Carl Maria von Weber teil und beeindruckte das deutsche Schlagzeug-Urgestein, Günter Baby Sommer, der dort lehrt. Heute verfolgt er eigene Projekte und spielt in den Bands von Jazz-Größen wie Rolf und Joachim Kühn.
Im November gibt er zahlreiche Konzerte in Berlin, Chemnitz, Nürnberg und anderen Städten.