Charaktervoll und durchdacht
Beim Jazzfest Berlin fanden in diesem Jahr die interessantesten Konzerte auf den kleineren Bühnen statt. Im Club A-Trane vor allem, wo die Saxofonistin Melissa Aldana ihr Quartett und der Gitarrist Miles Okazaki sein Monk-Projekt vorstellten.
Die Saxofonistin Melissa Aldana hat in Berklee studiert, sich danach in New York niedergelassen und sofort Fuß gefasst in der lebendigen Szene der Stadt. Für ihr aktuelles Album "Visions" hat sich Aldana von der Lebens- und Leidensgeschichte der Malerin Frida Kahlo inspirieren lassen und sehr eigenständige und charaktervolle Musik entwickelt.
Der ebenfalls in New York lebende Gitarrist Miles Okazaki beschäftigt sich schon seit seiner Jugend ausführlich mit dem kompositorischen Werk von Thelonious Monk. Ende 2018 veröffentlichte er eine 6-CD-Box, auf der er alle 70 Stücke von Thelonious Monk eingespielt hat. Darunter drei Stücke, die Monk selbst nie aufgenommen hat. "Monks Kompositionen sind sehr detailliert, sehr durchdacht und perfekt konstruiert. Für mich gehören diese Werke zu den besten Kompositionen, die es im Jazz gibt.", betont Okazaki vor seinem Auftritt in Berlin.
Wie aber lassen sich die, zum Teil recht komplexen, Monk-Stücke eigentlich auf die Solo-Gitarre übertragen? "Es ist gar nicht so schwer, wie man denken könnte. Großteile dieser Stücke funktionieren sehr gut auf der Gitarre. Einige Sachen kann man natürlich nicht machen, aber selbst wenn man nur einen Teil spielt: Die Kompositionen sind so stark, dass das nicht viel ausmacht."
Melissa Aldana Quartet
Melissa Aldana, Saxofon
Lage Lund, Gitarre
Pablo Menares, Bass
Kush Abadey, Schlagzeug
Melissa Aldana, Saxofon
Lage Lund, Gitarre
Pablo Menares, Bass
Kush Abadey, Schlagzeug
Miles Okazaki: Music by Thelonious Monk
Miles Okazaki, Gitarre
Miles Okazaki, Gitarre
Jazzfest Berlin
Aufzeichnungen vom 02. und 03. November 2019
Aufzeichnungen vom 02. und 03. November 2019