Die geniale Exotin
Als erste Musikerin peppte die US-amerikanische Harfenistin Adele Girard 1936 mit dem "Harp Boogie Sound" ihre Band auf. Dorothy Ashby setzte die Geschichte der Jazzharfe fort. Doch trotz dieser erfolgreichen Musikerinnen – die Harfe ist im Jazz bis heute eine Rarität geblieben.
"Ihrem Wesen nach ist die Harfe ein diatonisches Instrument, das heißt, die Harfe hat lauter weiße Tasten als Seiten aufgespannt. Und damit habe ich eine Tonart und wenn ich die Tonart verändern will, muss ich entweder ein Pedal treten, oder bei dieser kleinen Hakenharfe einen Haken umlegen. Also ich hab immer extra Aktionen und da wird es dann auch schon für den Jazz schwierig. Weil der Jazz lebt natürlich davon, dass ich sehr schnell zwischen den verschiedenen Harmonien moduliere und auch flexibel reagiere."
Maja Taube, Jazzharfenistin aus Nürnberg gibt uns einen ersten Einblick in die Tücken ihres Instrumentes, wenn man es im Jazz einsetzt, zumindest, wenn man sich am Jazzvokabular orientiert. Als sie zunehmend merkte, dass sie beim Improvisieren an ihre Grenzen gelangt, wollte die Musikerin dieses Problem langfristig lösen. Sie baute sich selbst ein Instrument, das es bislang noch nicht gab, eine chromatische Harfe. Bei der chromatischen Harfe gibt es zwei Seitenreihen, die übereinander gekreuzt sind und es stehen zwei Ganztonreihen zur Verfügung. Das heißt, es liegen alle Seiten hintereinander c, cis, d, dis und so weiter. Als sich das selbstgebaute Instrument nach kurzer Zeit als zu klein entpuppte, machte sich Maja Taube auf die Suche nach einem Instrumentenbauer, um sich diese Harfe noch einmal in einer größeren Ausführung anfertigen zu lassen:
"Als ich diese Harfe dann in den Händen hielt, habe ich gemerkt, das System ist genial! Ich nehme viel genauer musikalisch war, also ich habe einen viel sinnlicheren Zugang, zu dem was ich mache an der Harfe. Und es ist einfach, mich in verschiedene tonale Systeme hin und her zu bewegen."
Sehr gut zu hören auf dem kürzlich erschienenen Album Cuentame', auf dem Maja Taube im Ensemble der Vibraphonistin Izabella Effenberg zu hören ist:
"Also, es gibt vielleicht noch einen Punk, ich spiele in einem 11-tett mit und habe vorher auch in einem Quintett mitgearbeitet und was wir da immer sehr schnell bemerkt haben, dass es wahnsinnig schwierig ist, mit der Harfe gegen diese lauten Blasinstrumente und auch gegen das Piano, also gegen diese Instrumente anzukommen. Wir müssen die Harfe sehr gut und sehr effektiv verstärken, damit sie hörbar ist in solchen Ensembles oder die Ensembles richten sich sehr nach der Harfe."
Maja Taube, Jazzharfenistin aus Nürnberg gibt uns einen ersten Einblick in die Tücken ihres Instrumentes, wenn man es im Jazz einsetzt, zumindest, wenn man sich am Jazzvokabular orientiert. Als sie zunehmend merkte, dass sie beim Improvisieren an ihre Grenzen gelangt, wollte die Musikerin dieses Problem langfristig lösen. Sie baute sich selbst ein Instrument, das es bislang noch nicht gab, eine chromatische Harfe. Bei der chromatischen Harfe gibt es zwei Seitenreihen, die übereinander gekreuzt sind und es stehen zwei Ganztonreihen zur Verfügung. Das heißt, es liegen alle Seiten hintereinander c, cis, d, dis und so weiter. Als sich das selbstgebaute Instrument nach kurzer Zeit als zu klein entpuppte, machte sich Maja Taube auf die Suche nach einem Instrumentenbauer, um sich diese Harfe noch einmal in einer größeren Ausführung anfertigen zu lassen:
"Als ich diese Harfe dann in den Händen hielt, habe ich gemerkt, das System ist genial! Ich nehme viel genauer musikalisch war, also ich habe einen viel sinnlicheren Zugang, zu dem was ich mache an der Harfe. Und es ist einfach, mich in verschiedene tonale Systeme hin und her zu bewegen."
Sehr gut zu hören auf dem kürzlich erschienenen Album Cuentame', auf dem Maja Taube im Ensemble der Vibraphonistin Izabella Effenberg zu hören ist:
"Also, es gibt vielleicht noch einen Punk, ich spiele in einem 11-tett mit und habe vorher auch in einem Quintett mitgearbeitet und was wir da immer sehr schnell bemerkt haben, dass es wahnsinnig schwierig ist, mit der Harfe gegen diese lauten Blasinstrumente und auch gegen das Piano, also gegen diese Instrumente anzukommen. Wir müssen die Harfe sehr gut und sehr effektiv verstärken, damit sie hörbar ist in solchen Ensembles oder die Ensembles richten sich sehr nach der Harfe."
Durch Zufall zum Jazz
"Musiker, die mit mir spielen, müssen sich anpassen", erklärt die Schweizer Harfenistin Julie Campiche, eine weitere Exotin im aktuellen Jazz. Die Musikerin ist durch Zufall zum Jazz gekommen. Ihr klassisches Harfenstudium hatte sie abgebrochen:
"Ja, es war toll, aber nicht für einen Beruf. Ich fühlte das nicht..."
Dann kam es zu einem folgenreichen Ereignis. Julie Campiche musste kurzfristig in einem Jazzkonzert eine Harfenistin ersetzen:
"Ich habe in einer Bigband gespielt und mein Part war alles geschrieben. Aber ich war auf der Bühne mit Jazzmusikern. Die haben alle improvisiert und so, und das war eine neue Welt für mich, wirklich! Ich war drinnen in dem Jazz, aber ich hatte keine Ahnung, was es war. Es war so ein ´Wow!` in meinem Kopf, und ich habe gesagt: Ja, das kann cool sein, ich möchte Jazzharfe spielen."
Seit 2008 spielt Julie Campiche Jazzharfe in der Band Orioxy, die sie zusammen mit der Sängerin Yael Miller gegründet hat:
"Am Anfang habe ich nur mit Yael gespielt. Sie kommt aus Israel, aber ich habe sie getroffen, als sie gerade in der Schweiz angekommen ist. Am Anfang waren wir Freundinnen, und dann haben wir gesagt, wir können vielleicht etwas zusammen spielen? Und es war sehr ´natural?` – Okay, machen wir etwas. Und dann haben wir ein Quartett, einen Kontrabassist und einen Schlagzeuger gefunden. Und wir haben angefangen und jetzt sind wir mit dem dritten Album."
"Ja, es war toll, aber nicht für einen Beruf. Ich fühlte das nicht..."
Dann kam es zu einem folgenreichen Ereignis. Julie Campiche musste kurzfristig in einem Jazzkonzert eine Harfenistin ersetzen:
"Ich habe in einer Bigband gespielt und mein Part war alles geschrieben. Aber ich war auf der Bühne mit Jazzmusikern. Die haben alle improvisiert und so, und das war eine neue Welt für mich, wirklich! Ich war drinnen in dem Jazz, aber ich hatte keine Ahnung, was es war. Es war so ein ´Wow!` in meinem Kopf, und ich habe gesagt: Ja, das kann cool sein, ich möchte Jazzharfe spielen."
Seit 2008 spielt Julie Campiche Jazzharfe in der Band Orioxy, die sie zusammen mit der Sängerin Yael Miller gegründet hat:
"Am Anfang habe ich nur mit Yael gespielt. Sie kommt aus Israel, aber ich habe sie getroffen, als sie gerade in der Schweiz angekommen ist. Am Anfang waren wir Freundinnen, und dann haben wir gesagt, wir können vielleicht etwas zusammen spielen? Und es war sehr ´natural?` – Okay, machen wir etwas. Und dann haben wir ein Quartett, einen Kontrabassist und einen Schlagzeuger gefunden. Und wir haben angefangen und jetzt sind wir mit dem dritten Album."
Neuerdings auch mit Elektronik
"Lost Children" heißt das neue Album der Band Orioxy. Ein abwechslungsreiches und spannendes Album, auf dem Julie Campiche neuerdings auch mit Elektronik experimentiert und die Harfe nicht selten wie eine elektrische Gitarre klingt:
"Zum Beispiel am Anfang des zweiten Stücks (singt) Ich habe mit der Harfe gespielt und dann haben wir das in einen Loop gemacht. Und wir haben Reverse gemacht in diesen Loop, so entsteht dieser Sound. Das hat mir viel Spaß gemacht."
Noch immer ist die Harfe im Jazz eine Exotin. Doch in letzter Zeit gibt es zunehmend junge Musikerinnen wie auch die Berliner Harfenistin Kathrin Pechloff oder eben Maja Taube und Julie Campiche die neue, eigene Wege gehen. Diese neue Generation veranschaulicht, dass die Möglichkeiten der Harfe im Jazz noch lange nicht erschöpft sind und das dieses Instrument auch im Jazz einen wichtigen Platz einnehmen kann. Zumindest entsteht mit dem Einsatz der Harfe im Jazz fast immer etwas Außergewöhnliches.
"Man muss ein bisschen die Musik adaptieren. Ich kann nicht alles spielen wie ein Pianist, aber ich denke, am Ende ist es das Gleiche für jedes Instrument. Also ein Pianist spielt nicht wie ein Saxofonist und ein Saxofonist spielt nicht wie ein Trompetist oder wie ein Kontrabassist. Und mit der Harfe ist es das Gleiche. So, es ist schwer, aber es funktioniert. Aber, es ist viel Arbeit."
"Zum Beispiel am Anfang des zweiten Stücks (singt) Ich habe mit der Harfe gespielt und dann haben wir das in einen Loop gemacht. Und wir haben Reverse gemacht in diesen Loop, so entsteht dieser Sound. Das hat mir viel Spaß gemacht."
Noch immer ist die Harfe im Jazz eine Exotin. Doch in letzter Zeit gibt es zunehmend junge Musikerinnen wie auch die Berliner Harfenistin Kathrin Pechloff oder eben Maja Taube und Julie Campiche die neue, eigene Wege gehen. Diese neue Generation veranschaulicht, dass die Möglichkeiten der Harfe im Jazz noch lange nicht erschöpft sind und das dieses Instrument auch im Jazz einen wichtigen Platz einnehmen kann. Zumindest entsteht mit dem Einsatz der Harfe im Jazz fast immer etwas Außergewöhnliches.
"Man muss ein bisschen die Musik adaptieren. Ich kann nicht alles spielen wie ein Pianist, aber ich denke, am Ende ist es das Gleiche für jedes Instrument. Also ein Pianist spielt nicht wie ein Saxofonist und ein Saxofonist spielt nicht wie ein Trompetist oder wie ein Kontrabassist. Und mit der Harfe ist es das Gleiche. So, es ist schwer, aber es funktioniert. Aber, es ist viel Arbeit."