Jewels, die Schwertschluckerin
Auf den Varietéebühnen tummelt sich eine internationale Szene von Jongleuren, Trapezkünstler, Luftakrobaten, Zauberern, Komödianten. Einige wenige unter den Artisten beherrschen die uralte Kunst des Schwertschluckens. Meistens sind es Männer. Die Schwertschluckerinnen der Welt lassen sich an einer Hand abzählen. Eine von ihnen ist die gebürtige Russin Jewels.
Eine zarte Frau mit sehr dunklen Locken und sehr hellem Teint im Nachthemdchen aus schwarzem Satin. Sie tritt auf die Bühne ins Scheinwerferlicht, schlafwandelt mit ausgestreckten Armen. Sie ergreift eine Blume, versenkt den langen Stil in ihrem Hals, zieht ihn wieder heraus. Es folgt ein silbernes Schwert. Der Griff schaukelt sekundenlang aus ihrem Mund. Und schließlich verschwindet ein Drahtbügel in den Tiefen ihrer Kehle. Im Publikum ein ungläubiges Staunen. War das echt?
"It did take me a good few months to get the sword down. First I started practising with a feather and you tickle deep in your throat with a long feather, then with a toothbrush and the you try the real sword and then it all of a sudden works. You have to really really want it because the practising time is every twenty minutes, every day and it is very difficult to do anything every twenty minutes ,it is almost impossible, you have to keep doing it, to keep doing it."
Übersetzung: "Es hat mich schon einige Monate gekostet, das Schwert runter zu kriegen, ich habe erst mit einer Feder geübt, du kitzelst dich tief in der Kehle mit einer langen Feder, dann kam die Zahnbürste und dann das richtige Schwert . Du musst es wirklich wollen, du musst alle zwanzig Minuten üben, jeden Tag und es ist sehr schwierig auch nur irgendetwas alle zwanzig Minuten zu tun, es ist fast unmöglich, aber du musst es tun und musst es immer wieder tun."
Jewels, so heißt sie heute mit Künstlernamen, war gerade mal 14 Jahre alt als es ihr das erste Mal gelang, ein Schwert schlucken. So jung soll es keine und keiner vor ihr geschafft haben. Mit elf war die jüdische Russin mit ihren Eltern von ihrer Geburtsstadt, dem heutigen Petersburg nach Schweden ausgewandert. Dort entdeckte Jewels ihre Passion für die etwa 4000 Jahre alte Klingenkunst.
"I heard of a few people who practised it, but couldn´t really do it. so I decided I gonna be the one, I gonna be the only girl who does this."
Übersetzung: " Ich hatte von Leuten gehört, die es versucht haben, aber sie konnten es nicht wirklich. Da habe ich beschlossen: ich werde diejenige sein, ich werde das einzige Mädchen sein, das das macht."
Jewels ist heute eine von drei oder vier Frauen weltweit, die das Schwertschlucken beherrschen. Mehr sind zumindest nicht gemeldet bei der internationalen Vereinigung aller Schwertschlucker. Ihr erstes Schwert hat die heute 27-jährige immer dabei, seit 13 Jahren. Die Klinge ist versilbert, 50 Zentimeter lang und drei Zentimeter breit. Jewels führt das Schwert über die Zunge, um es mit Speichel zu befeuchten. Dabei klackt das Metall gegen eine eingepiercte, rote Perle. Jewels lehnt den Kopf zurück, ihr Körper ist gespannt, die dunklen Locken fallen nach hinten, ein leises Geräusch des Würgens ist zu hören und schon ragt nur noch der Schaft aus ihrem Mund, vibriert leise im Rhythmus von Herzschlag und Atem. Eine schnelle Geste und sie hält das Schwert wieder in der Hand. Der Würgreflex hat ihr Tränen in die Augen getrieben. Das kann kein Gauklertrick gewesen sein.
"I s absolutely control of your body I have to always clear my head completely, if I´m thinking about something else for a split second it doesn´t work. If you swallow a sword, it first goes in your throat, goes past the gagry reflex, goes into your esophagus , goes all the way down through the esophagus all the way down the esophagus through the opening of your stomach, and it rests in the stomach, when your sword is long enough. You are taking risks, mean your life. In general for me when I go on stage it means I´m risking my life. "
Übersetzung: "Du musst die absolute Kontrolle über deinen Körper haben. Wenn ich an etwas anderes denke und wenn es nur der Bruchteil einer Sekunde ist, funktioniert es nicht. Das Schwert geht erst durch die Kehle, dann vorbei an der Stelle, die den Würgreiz auslöst, dann in die Speiseröhre und die ganze Speiseröhre hinunter, durch die Magenöffnung und bis zum Magengrund, wenn das Schwert lang genug ist. Jedes Mal wenn ich auf die Bühne gehe, riskiere ich mein Leben."
Die Bühne ist auch ihr Leben. Früher legte sie sich vor dem Publikum auch auf ein Nagelbrett oder ließ sich Ösen in die Haut piercen und sich an Fäden wie eine Marionette führen. Die "Entfesselungsnummer" hat sie noch im Programm: Ein Assistent wickelt Eisenketten fest um ihren Körper und lässt ein schweres Schloss zuschnappen. Jewels windet sich binnen Sekunden heraus.
Am liebsten verbindet Jewels das Schwertschlucken mit Comedy und Zauberei. Die Zuschauer sollen lachen und staunen, aber sich nicht gruseln.
Sie ist mal in Europa, mal in Asien und den Vereinigten Staaten auf Tournee, sie tritt mit Jongleuren, Trapezkünstlern, Musikern, Luftakrobaten, Clowns, Stelzenläufern aus der ganzen Welt auf. Jewels könnte auch eine andere Karriere machen. In London hat sie ein Masterstudium in Politikwissenschaften und Linguistik absolviert.
Einmal ist ihr ein Bügel im Hals stecken geblieben. Sie geriet in Panik und verletzte sich schwer. Zwei Jahre hat es gedauert bis ihr Körper die Klinge wieder hineinließ.
"You have muscle memory where your body remembers, your head does not necessarily remember, but physically I could not pass the place where I got hurt in my esophagus and the thing is if you push it then you really get hurt. But I really had in mind that it would be great when I could still do it because it is a great stunt and eventually I learned how to deal with that reflex, letting the sword pass a certain point and then it works again, but it was much harder relearning it again than learning it from the beginning."
Übersetzung: "Die Muskeln haben eine Art Gedächtnis, der Körper erinnert sich, der Kopf nicht unbedingt, aber physisch kam ich mit meinem Schwert nicht mehr an der Stelle vorbei, wo meine Speiseröhre verletzt worden war. Und das Problem ist, wenn Du versuchst es zu erzwingen, dann verletzt du dich. Ich hatte aber immer im Kopf, dass es großartig wäre, wenn ich es wieder tun könnte, weil es nun mal eine tolle Nummer war und schließlich lernte ich wieder, den Würgreflex zu beherrschen und das Schwert auch diesen einen bestimmten Punkt passieren zu lassen und dann ging es plötzlich wieder. Aber es war viel schwerer es wieder neu zu lernen als es damals am Anfang zu erlernen."
Erst kürzlich hat Jewels Eingang ins Guinessbuch der Rekorde gefunden. Sie und 18 Kollegen haben gleichzeitig insgesamt 50 Schwerter geschluckt.
"It did take me a good few months to get the sword down. First I started practising with a feather and you tickle deep in your throat with a long feather, then with a toothbrush and the you try the real sword and then it all of a sudden works. You have to really really want it because the practising time is every twenty minutes, every day and it is very difficult to do anything every twenty minutes ,it is almost impossible, you have to keep doing it, to keep doing it."
Übersetzung: "Es hat mich schon einige Monate gekostet, das Schwert runter zu kriegen, ich habe erst mit einer Feder geübt, du kitzelst dich tief in der Kehle mit einer langen Feder, dann kam die Zahnbürste und dann das richtige Schwert . Du musst es wirklich wollen, du musst alle zwanzig Minuten üben, jeden Tag und es ist sehr schwierig auch nur irgendetwas alle zwanzig Minuten zu tun, es ist fast unmöglich, aber du musst es tun und musst es immer wieder tun."
Jewels, so heißt sie heute mit Künstlernamen, war gerade mal 14 Jahre alt als es ihr das erste Mal gelang, ein Schwert schlucken. So jung soll es keine und keiner vor ihr geschafft haben. Mit elf war die jüdische Russin mit ihren Eltern von ihrer Geburtsstadt, dem heutigen Petersburg nach Schweden ausgewandert. Dort entdeckte Jewels ihre Passion für die etwa 4000 Jahre alte Klingenkunst.
"I heard of a few people who practised it, but couldn´t really do it. so I decided I gonna be the one, I gonna be the only girl who does this."
Übersetzung: " Ich hatte von Leuten gehört, die es versucht haben, aber sie konnten es nicht wirklich. Da habe ich beschlossen: ich werde diejenige sein, ich werde das einzige Mädchen sein, das das macht."
Jewels ist heute eine von drei oder vier Frauen weltweit, die das Schwertschlucken beherrschen. Mehr sind zumindest nicht gemeldet bei der internationalen Vereinigung aller Schwertschlucker. Ihr erstes Schwert hat die heute 27-jährige immer dabei, seit 13 Jahren. Die Klinge ist versilbert, 50 Zentimeter lang und drei Zentimeter breit. Jewels führt das Schwert über die Zunge, um es mit Speichel zu befeuchten. Dabei klackt das Metall gegen eine eingepiercte, rote Perle. Jewels lehnt den Kopf zurück, ihr Körper ist gespannt, die dunklen Locken fallen nach hinten, ein leises Geräusch des Würgens ist zu hören und schon ragt nur noch der Schaft aus ihrem Mund, vibriert leise im Rhythmus von Herzschlag und Atem. Eine schnelle Geste und sie hält das Schwert wieder in der Hand. Der Würgreflex hat ihr Tränen in die Augen getrieben. Das kann kein Gauklertrick gewesen sein.
"I s absolutely control of your body I have to always clear my head completely, if I´m thinking about something else for a split second it doesn´t work. If you swallow a sword, it first goes in your throat, goes past the gagry reflex, goes into your esophagus , goes all the way down through the esophagus all the way down the esophagus through the opening of your stomach, and it rests in the stomach, when your sword is long enough. You are taking risks, mean your life. In general for me when I go on stage it means I´m risking my life. "
Übersetzung: "Du musst die absolute Kontrolle über deinen Körper haben. Wenn ich an etwas anderes denke und wenn es nur der Bruchteil einer Sekunde ist, funktioniert es nicht. Das Schwert geht erst durch die Kehle, dann vorbei an der Stelle, die den Würgreiz auslöst, dann in die Speiseröhre und die ganze Speiseröhre hinunter, durch die Magenöffnung und bis zum Magengrund, wenn das Schwert lang genug ist. Jedes Mal wenn ich auf die Bühne gehe, riskiere ich mein Leben."
Die Bühne ist auch ihr Leben. Früher legte sie sich vor dem Publikum auch auf ein Nagelbrett oder ließ sich Ösen in die Haut piercen und sich an Fäden wie eine Marionette führen. Die "Entfesselungsnummer" hat sie noch im Programm: Ein Assistent wickelt Eisenketten fest um ihren Körper und lässt ein schweres Schloss zuschnappen. Jewels windet sich binnen Sekunden heraus.
Am liebsten verbindet Jewels das Schwertschlucken mit Comedy und Zauberei. Die Zuschauer sollen lachen und staunen, aber sich nicht gruseln.
Sie ist mal in Europa, mal in Asien und den Vereinigten Staaten auf Tournee, sie tritt mit Jongleuren, Trapezkünstlern, Musikern, Luftakrobaten, Clowns, Stelzenläufern aus der ganzen Welt auf. Jewels könnte auch eine andere Karriere machen. In London hat sie ein Masterstudium in Politikwissenschaften und Linguistik absolviert.
Einmal ist ihr ein Bügel im Hals stecken geblieben. Sie geriet in Panik und verletzte sich schwer. Zwei Jahre hat es gedauert bis ihr Körper die Klinge wieder hineinließ.
"You have muscle memory where your body remembers, your head does not necessarily remember, but physically I could not pass the place where I got hurt in my esophagus and the thing is if you push it then you really get hurt. But I really had in mind that it would be great when I could still do it because it is a great stunt and eventually I learned how to deal with that reflex, letting the sword pass a certain point and then it works again, but it was much harder relearning it again than learning it from the beginning."
Übersetzung: "Die Muskeln haben eine Art Gedächtnis, der Körper erinnert sich, der Kopf nicht unbedingt, aber physisch kam ich mit meinem Schwert nicht mehr an der Stelle vorbei, wo meine Speiseröhre verletzt worden war. Und das Problem ist, wenn Du versuchst es zu erzwingen, dann verletzt du dich. Ich hatte aber immer im Kopf, dass es großartig wäre, wenn ich es wieder tun könnte, weil es nun mal eine tolle Nummer war und schließlich lernte ich wieder, den Würgreflex zu beherrschen und das Schwert auch diesen einen bestimmten Punkt passieren zu lassen und dann ging es plötzlich wieder. Aber es war viel schwerer es wieder neu zu lernen als es damals am Anfang zu erlernen."
Erst kürzlich hat Jewels Eingang ins Guinessbuch der Rekorde gefunden. Sie und 18 Kollegen haben gleichzeitig insgesamt 50 Schwerter geschluckt.