Radiolegende Jo Herbst

Der Alleskönner unter den Kabarettisten

Porträt von Jo Herbst
Einer der größten Komiker Deutschlands: Jo Herbst um 1959. © imago images/United Archives
Von Ralf Bei der Kellen |
Er war einer der Großen des westdeutschen Kabaretts: der Berliner Schauspieler, Kabarettist und Autor Jo Herbst. An ihn erinnern wir, weil er nach seinem frühen Tod 1980 zu Unrecht ein wenig in Vergessenheit geraten ist.
Geboren wird Jo Herbst am 11. August 1928 in Berlin. Bereits 1948 spielt er eine Nebenrolle in Roberto Rossellinis neorealistischem Trümmerfilm „Germania anno zero“, „Deutschland im Jahre Null“. Zwei Jahre später kommt es dann zu der für sein Leben vielleicht wichtigsten Entscheidung: Er tritt dem Kabarett „Die Stachelschweine“ bei.
Seit dem vierten Programm gehört er zur Stammmannschaft dieser Truppe, die sich aufschwingt, neben der Münchner Lach- und Schießgesellschaft und dem Düsseldorfer Kommödchen zum wichtigsten westdeutschen Kabarett der Nachkriegszeit zu werden.

Komiker, Kabarettist, Autor, Sänger und Schauspieler

Für Wolfgang Neuss war Jo Herbst einer der größten Komiker Deutschlands („ich werde ganz kleinlaut“), Dieter Hildebrandt hielt ihn für den Besten der „Stachelschweine“.
Auch für das Unterhaltungsprogramm des RIAS war er eine verlässliche Größe: So gestaltete er gemeinsam mit Wolfgang Neuss ab 1951 die kabarettistische Sendereihe „Schreibmaschine und Klavier“.
Aber Jo Herbst betätigte sich auch als Autor und Sänger: 1974 spielte und sang er zum Beispiel in der Neuauflage des „Schwarzen Jahrmarkts“, jener Revue von Günter Neumann, die ihn ursprünglich zum Kabarett gebracht hatte.
Anhand von Fundstücken aus dem RIAS-Archiv und ergänzt durch ein Gespräch mit seinem Sohn Florian Herbst zeichnet der Autor Ralf Bei der Kellen die Karriere des Kabarettisten nach.

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