Wir mussten schnell und effektiv handeln. Wir haben mit den Partnern versucht, etwas zu entwickeln, das den Menschen hilft, hier eine Perspektive aufzubauen, nachdem sie hier angekommen sind und erste Unterstützung im Hinblick auf Wohnung und medizinische Versorgung gefunden haben.
Jobportal für Geflüchtete
Auch Basis-Sprachkurse für Geflüchtete sollen auf dem neuen Portal angeboten werden. © picture alliance / dpa / Susann Prautsch
Die Kultur der Demokratie stärken
06:41 Minuten
Ein neues Netzwerk soll geflüchteten Kultur- und Medienschaffenden aus der Ukraine und Russland bei der Jobsuche in Deutschland helfen. Das Portal sei ein wichtiger solidarischer Beitrag, sagt Bernhard Störkmann vom Bundesverband Schauspiel.
Unter den Geflüchteten aus der Ukraine und Russland befinden sich auch zahlreiche Menschen, die dort in der Kunst- und Kulturbranche oder in den Medien beschäftigt waren. Um ihnen die Jobsuche hierzulande zu erleichtern, ist die neue Plattform new-start.media an den Start gegangen. Neben Jobs sollen auch kostenlose Basis-Sprachkurse und Community-Angebote vermittelt werden.
Das mehrsprachige Portal (ukrainisch, russisch, englisch und deutsch) richtet sich explizit nicht nur an Geflüchtete aus der Ukraine, sondern auch an Russinnen und Russen, die momentan für sich in Russland keine Zukunft sehen. Es wurde mithilfe der Jobnet.AG von Gewerkschaften und Arbeitgebern der Kultur-, Film- und Medienwirtschaft ins Leben gerufen, darunter der Bundesverband Schauspiel (BFFS), der Deutsche Journalistenverband (DJV), ver.di, ARD, ZDF und Deutschlandradio.
Aufbau des Netzwerks musste schnell erfolgen
Deutschlandradio wird sich zum Start zunächst mit Angeboten für Praktika und freie Mitarbeit beteiligen. Weitere Stellenangebote werden im Laufe der kommenden Wochen dazukommen.
Man habe beim Aufbau des Netzwerks nicht viel Zeit gehabt, sich mit Stellen in der Ukraine zu beraten, sagt Bernhard Störkmann, Justiziar beim federführenden BFFS. Allerdings sei man in Kontakt mit ukrainischen Arbeitnehmerverbänden, beispielsweise der Gewerkschaft für Künstler und Kulturschaffende.
Für Kunstfreiheit und Meinungsfreiheit
Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, hat sich für die Initiative bedankt und betont, dass man mit ihr auch die Kultur der Demokratie in Europa stärke. Das sieht Störkmann auch so:
"Wir sind jetzt gesellschaftlich gefragt mit Blick auf die Kunstfreiheit, die Meinungsfreiheit und die Rundfunkfreiheit. Wir wollen den Menschen, die aus ihren Ländern geflohen sind, ermöglichen, ihre Arbeit weiter zu verrichten, und zwar mit dem Blick auf ihre eigene Gesellschaft, auf das Land, das sie verlassen mussten. Das können wir durch so einen solidarischen Beitrag."
(rja)