Ein "kleiner Vivaldi" in Weimar
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Johann Ernst von Sachsen-Weimar IV. von Sachsen Weimar war ein musikalisches Ausnahmetalent. Auf seiner Kavalierstour durch Italien brachte er auch Vivaldis Konzerte mit nach Weimar und komponierte selbt. Das Thüringer Bach Collegium spielte seine Werke ein.
Prinz Johann Ernst stammt aus der ernestinischen Linie. Geboren wurde er 1696. Er war musikalisch ambitioniert, wurde auf der Geige ausgebildet. So genoss er auch Kompositionsunterricht beim Weimarer Hofmusiker Eilenstein. Zudem unternahm er eine große Bildungstour nach Amsterdam, das damals vor allen Dingen Zentrum der Musikverleger war.
Weiterhin konnte er durch Italien reisen und kam dort in Kontakt mit Vivaldis Konzerten. In dieser, damals hoch modernen Art, komponierte der junge Herzog schließlich selbst.
Johann Sebastian Bach war seit 1708 am Weimarer Hof als Organist, dann Kammermusiker, schließlich ab 1714 Konzertmeister angestellt. Bach und der Prinz pflegten also für eine kurze Zeit kollegialen Umgang. Durch den Prinzen hat Bach die Werke der Italiener, besonders Vivaldi, kennengelernt. Bach nahm sich sogar einige der herzöglichen Violinkonzerte vor, um daraus Konzerte für das Cembalo zu arrangieren.
Bach, der Musikretter
Diese Bearbeitungen sind erhalten, zum Glück. Denn die ursprünglichen Komponistionen sind einem Brand im 18. Jahrhundert zum Opfer gefallen. Aber durch Bachs Bearbeitungen konnten die herzöglichen Konzerte in ihre ursprüngliche Form "zurückgeführt" werden.
Das Thüringer Bach Collegium hat diese Konzerte voller barocker Pracht, für sich entdeckt und neu eingespielt.