"Viele alte Punks leben heute gesund"
Johnny Rotten, Sänger der Sex-Pistols und Schlüsselfigur der Punk-Revolte der 1970er-Jahre, wird 60. Unglaublich alt für den Vertreter einer Bewegung, als deren Motto "No Future" gilt. Conny Lösch widerspricht: "Live fast, die Young" sei nie ein Punk-Credo gewesen.
Auch Punks können altern. Johnny Lydon, besser bekannt als Johnny Rotten, Sänger der "Sex Pistols" und Schlüsselfigur des Punk, wird am 31. Januar 60 Jahre alt. Das mag in den Augen mancher viel sein für den Vertreter einer Bewegung, als deren Motto "No Future" gilt.
"Live fast, die Young" sei nie ein Punk-Credo gewesen, widerspricht die Übersetzerin Conny Lösch: "Viele alte Punks leben eigentlich ganz gesund. Ich weiß, Rotten/Lydon trinkt ganz gerne mal einen, aber mit den anderen Drogen hält er sich, glaube ich, inzwischen bedeckt."
Ein denkwürdiger Talkshow-Auftritt begründete den Ruhm der Sex Pistols
Die Sex-Pistols seien die erste Punk-Band gewesen, die richtig Furore gemacht hätte, sagt Lösch. "Einerseits wegen der Musik, andererseits natürlich auch wegen besonderer Auftritte". Zum Beispiel 1976 in Bill Grundys "Today"-Show, als die Sex Pistols von "einem total betrunkenen Moderator" interviewt worden seien:
"Sie hatten noch Fans dabei, unter anderem Siouxsie, die dann später Siouxsie and the Banshees wurde, und der Moderator machte dann so ein bisschen Siouxsie an und sagte: Oh, und Ihr Mädchen da hinten... Und Siouxsie sagte dann ganz schüchtern: Oh, ich wollte dich schon immer mal kennenlernen. Und er sagte dann: Vielleicht können wir uns nachher ja noch treffen. Und dann fing Steve Jones an, ihn wild zu beschimpfen: You dirty bastard! You fucking rotter! - Und am nächsten Tag waren alle Zeitungen voll. Es gab Leute, die haben ihre Fernseher zerschlagen, es hat eine Wahnsinns-Aggressionswelle ausgelöst, und die Sex Pistols waren sozusagen Staatsfeinde Nr. 1 über Nacht im ganzen Land."