Jonathan Franzen mit Thomas-Mann-Preis ausgezeichnet

Der US-Schriftsteller Jonathan Franzen hat für sein erzählerisches Werk den mit 25.000 Euro dotierten Thomas-Mann-Preis 2022 erhalten. Die Auszeichnung wurde dem 62-jährigen Autor am Freitagabend im Lübecker Stadttheater verliehen, wie die Stadt Lübeck mitteilte. Spätestens mit seinem dritten Roman "Die Korrekturen" (2001) habe sich Jonathan Franzen in die Weltliteratur der Gegenwart eingeschrieben, hieß es. Am Beispiel einer chronisch unglücklichen Familie gebe der Roman ein schillerndes Panorama der US-amerikanischen Gesellschaft mit ihren Sehnsüchten und Abgründen. Gut 100 Jahre nach Thomas Manns „Buddenbrooks“ habe der Welterfolg der „Korrekturen“ zu einer Renaissance auch des deutschsprachigen Familienromans geführt. Neben zahlreichen Essays und Erzählungen habe Franzen dann mit „Freiheit“ (2010), "Unschuld" (2015) und zuletzt „Crossroads“ (2021) „drei weitere, weltweit beachtete Romane vorgelegt, die mit souveräner Erzählkunst auf kleine und große Lebenslügen unserer Gegenwart aufmerksam machen“, hieß es. Franzen hat seit seiner Studienzeit in München und Berlin in den frühen 1980er Jahren ein besonders nahes Verhältnis zu Deutschland und ist seit 2010 Mitglied der Akademie der Künste. Der Thomas-Mann-Preis wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen.