Josefsgrab im Westjordanland ist beschädigt worden

    Ultra-Orthodoxe Juden begehen das Gewölbe des Josefsgrabs im Westjordanland.
    Bildern in den Sozialen Medien zufolge sind Teile der Einrichtung im Josefsgrab zerschlagen und verkohlt. © picture alliance/EPA/KOBI GIDEON
    10.04.2022
    Palästinenser haben im Westjordanland das sogenannte Josefsgrab in Brand gesteckt, das Juden und Muslimen heilig ist. Etwa 100 Menschen seien am Samstagabend zu dem Heiligtum in Nablus gezogen und hätten es demoliert, sagte der israelische Militärsprecher am Sonntag dem Armee-Radio. Palästinensische Sicherheitskräfte hätten die Menge auseinandergetrieben. In Sozialen Medien wurden Bilder aus dem Inneren des Schreins verbreitet, die zeigten, dass Teile der Einrichtung zerschlagen und verkohlt waren. Viele Juden sind überzeugt, dass die Pilgerstätte das Grab alttestamentarischen Josef ist - eines ihrer Stammväter. Muslime glauben, dass dort ein Scheich beerdigt wurde. Dem Osloer Friedensabkommen zufolge sollte das Grab als Enklave im palästinensischen Gebiet unter israelischer Verwaltung bleiben. Nach einem palästinensischen Angriff auf israelische Soldaten am Grab im Herbst 2000 gab die israelische Armee die Stätte jedoch auf. Die israelische Armee begleitet jedes Jahr jüdische Beter zu dem Grab.