Joseph-Breitbach-Preis für Schriftstellerin Natascha Wodin
Die Schriftstellerin Natascha Wodin erhält für ihr literarisches Gesamtwerk den mit 50.000 Euro dotierten Joseph-Breitbach-Preis 2022. Wodins Bücher zeichne "eine Dringlichkeit und zarte, aber unerbittliche Wucht aus", teilte die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz mit. Die Erzählweise führe den Leser in den Kern politischer und menschlicher Abgründe. Wodin wurde den Angaben zufolge 1945 in Bayern als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter geboren. 1983 erschien ihr erster Roman "Die gläserne Stadt". Sie veröffentlichte unter anderem die Romane "Nachtgeschwister" und "Sie kam aus Mariupol". In diesem Buch, das auch den Preis der Leipziger Buchmesse erhielt, nehme die Autorin "den historischen Komplex von Schuld und Scham in den Blick, der auch nach Jahrzehnten noch in unsere Gegenwart reicht", so die Jury. Bisherige Preisträger sind etwa Herta Müller, Robert Menasse und Navid Kermani. Die Auszeichnung soll am 16. September im Theater Koblenz übergeben werden.