Joseph Haydn, Sinfonie Nr. 45 fis-moll

Für mehr Freizeit!

Gelbe Blumen auf einer Wiese
Komponiert in einem Sommer: Eine der schönsten Anekdoten der Musikgeschichte beschreibt Haydns "Abschiedssinfonie" als musikalischen Warnstreik für geregelte Ferien. © deutschlandradio.de / Daniela Kurz
Moderation: Ulrike Timm |
Es ist schon ein Zaunpfahl, mit dem Joseph Haydn seine Musiker winken lässt: Zwei einsame Geiger beenden, so wehmütig wie verschmitzt, seine Sinfonie Nr. 45 fis-moll, die sogenannte "Abschiedssinfonie". Alle anderen Orchestermitglieder sind bereits verstummt.
Es ist schon ein Zaunpfahl, mit dem Joseph Haydn seine Musiker winken lässt: zwei einsame Geiger beenden, so wehmütig wie verschmitzt, seine Sinfonie Nr. 45 fis-moll, die sogenannte "Abschiedssinfonie". Alle anderen Orchestermitglieder sind bereits verstummt.
Eine der schönsten Anekdoten der Musikgeschichte beschreibt Haydns Abschiedssinfonie als musikalischen Warnstreik für geregelte Ferien – Fürst Esterhazy hatte seinem Orchester den Urlaub verweigert, weil es ihm auf seinem Sommerschloss so gut gefiel, dass er die Musiker nicht ins heimische Eisenstadt ziehen lassen wollte, wo deren Familien lebten.
Wer sich jedoch allein auf das berühmte Ende von Haydns Sinfonie Nr. 45 konzentriert, verpasst das vorbeethovensche Grummeln der drei vorausgehenden Sätze, die musikalisch eigentlich noch bestürzender sind. Und was ist an der Geschichte überhaupt dran? Was bedeutet diese dunkel-temperamentvolle Sinfonie im Kontext von Haydns Werk, komponiert in einer Tonart, die im gesamten sinfonischen Schaffen des 18. Jahrhundert nur dieses eine Mal vorkommt?
Die Sendung beschäftigt sich mit allen Sätzen der Sinfonie Nr. 45 fis-moll von Joseph Haydn, beleuchtet Aspekte des musikalischen Sturm- und Drang, geht den Spuren nach, die dieses Werk bei den folgenden hinterlassen hat und den Bedingungen, unter denen es entstand. Wobei deutlich wird, dass ein "Papa Haydn" – jener respektvoll gemeinte Kosename von Mozart für Joseph Haydn, der desaströse Folgen für Haydns Image in der Musikgeschichte hatte – solch ein Werk nie hätte komponieren können!
Zu hören sind Aufnahmen von Nikolaus Harnoncourt, Antal Dorati, Frans Brüggen, Christopher Hogwood, Jos van Immerseel, Simon Rattle, Hartmut Haenchen, Hans Rosbaud und Gary Bertini.