Journalismus

Ein Investigativ-Netzwerk für Osteuropa

Eine eingerollte Zeitung im Querschnitt vor einem schwarzen Hintergrund.
Journalisten aus Deutschland und Osteuropa wollen sich besser vernetzen © imago/Westend61
Silvia Stöber im Gespräch mit Timo Grampes |
In den Ländern der ehemaligen Sowjetunion haben investigative Journalisten oft mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Deshalb hat das Journalistennetzwerk n-ost jetzt das Projekt "n-vestigate" gestartet, mit Kollegen aus vier osteuropäischen Ländern.
N-ost, ein Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung, hat gemeinsam mit vier Recherchenetzwerken aus Armenien, Georgien, der Ukraine und der Republik Moldau das Projekt "n-vestigate" gestartet. Oft seien die Journalisten der einzelnen Länder auf ihre Themen und Länder konzentriert, obwohl viele Themen inzwischen länderübergreifend seien, erklärt die Journalistin Silvia Stöber den Hintergrund.
"Unternehmen sind ja auch weltweit tätig, transferieren ihre Mittel, Gelder über verschiedene Länder, und es gibt natürlich viele ähnliche Probleme im postsowjetischen Raum. Und da ist es natürlich auch interessant zu sagen: Es gibt natürlich Alternativen in anderen Ländern."
Aserbaidschan zu gefährlich für Journalisten
Außerdem gehe es darum, Journalisten aus Osteuropa zu unterstützen, so Stöber weiter. In den einzelnen Ländern sei der Journalismus sehr unterschiedlich entwickelt. Beispielsweise habe man ein Land wie Aserbaidschan nicht ins Netzwerk aufgenommen, einfach weil es zu gefährlich sei:
"Es gibt den Fall der international bekannten Journalistin Chadidscha Ismailowa, die ins Gefängnis gekommen ist vor einem Jahr und zu etwa siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde, wegen ihrer Recherchen."
Insofern müsse man sich überlegen, ob man die Kollegen in diesen Ländern möglicherweise einer Gefahr aussetze.