"Gravierende Auswirkungen auf die Pressefreiheit"
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Regierungen versuchen, die Wahrheit über Corona zu verschleiern, Journalisten werden angefeindet oder inhaftiert: Die Pandemie habe negative Folgen für die Pressefreiheit weltweit, warnt Lisa-Maria Kretschmer von Reporter ohne Grenzen.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen weist auf eine besorgniserregende Entwicklung hin: In vielen Ländern würde die Corona-Pandemie ausgenutzt, um die Pressefreiheit weiter einzuschränken. "Wir beobachten, dass Corona weltweit gravierende Auswirkungen auf die Pressefreiheit hat", sagt Lisa-Maria Kretschmer von Reporter ohne Grenzen.
"Regierungen halten beispielsweise Informationen über das Ausmaß der Pandemie zurück oder versuchen, die Berichterstattung so zu manipulieren, wie es ihnen passt", erklärt sie. "Wenn Journalisten und Journalistinnen unabhängig berichten, dann geraten sie unter Druck, werden festgenommen, angefeindet."
Geschlossene Grenzen versperren Weg ins Exil
Inhaftierte Medienschaffende würden zudem oftmals in überfüllten Gefängnissen mit schlechter gesundheitlicher Versorgung sitzen, so die Journalistin, die auch beim "Exile Media Forum" der Körber-Stiftung auftritt. Wenn Nothilfe gefragt sei, erklärt sie, könnten viele nicht mehr ausreisen, weil die Grenzen geschlossen seien.
Kretschmer macht allerdings auch klar, dass diese Entwicklungen keine "180-Grad-Trendwende" seien, doch ihre Dynamik habe sich unter der Pandemie verschärft und sie seien jetzt deutlicher sichtbar.
Von Deutschland als Exilland für geflüchtete Journalistinnen und Journalisten wünscht sich Kretschmer, dass mehr Gelder an jene flössen, die von hier aus in ihre Heimat hinein als unabhängige Stimme senden. Sie fordert: Die Fördersysteme müssen angepasst werden.
(bth)