Jetzt ist Schluss - für einen harten Brexit
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Was den Brexit angeht, ist der Journalist Wolf Achim Wiegand mit seiner Geduld am Ende. Es sei nicht akzeptabel, wie das britische Unterhaus die EU vorführe, findet er.
Für einen schnellen und harten Brexit hat sich der Journalist Wolf Achim Wiegand ausgesprochen. Die politische Klasse in Großbritannien schaffe es offensichtlich nicht, klare Entscheidungen zu treffen, sagte das aktive Mitglied der Hamburger FDP in unserem Programm.
Die Europäische Gemeinschaft sollte daher den Mut haben und sagen: "Jetzt ist Schluss – am nächsten Freitag um 23 Uhr britischer Zeit ist das Vereinigte Königreich eben nicht mehr Mitglied der Europäischen Union."
Wiegand kritisierte insbesondere die Londoner Unterhaus-Abgeordneten, die sich einfach nicht entscheiden könnten und damit die Europäische Union vorführten. Auch aus psychologischen Gründen sei es wichtig, "dass die EU auch Zähne zeigt und sagt: Jetzt ist Schluss", so Wiegand.
Harter Brexit schafft Planungssicherheit
Ein harter Brexit schaffe, anders als viele behaupteten, Planungssicherheit für die Wirtschaft, meinte er. Zudem seien durch eine Verschiebung des Brexit juristische Probleme zu befürchten, etwa bezüglich der anstehenden Europa-Wahl:
"Wenn die Europawahl in das Fahrwasser kommt, angefochten werden zu können – juristisch, weil nicht alles mit den britischen Wählern so geregelt worden ist, dass sie vernünftig teilnehmen können – dann haben wir ein Problem."
Die mögliche Verschiebung des Brexits beschäftigt heute Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen EU-Staats- und Regierungschefs bei ihrem Gipfel in Brüssel. Eigentlich soll der EU-Austritt Großbritanniens schon in gut einer Woche vollzogen werden. Die Briten bitten jedoch um eine Verlängerung der Austrittsfrist bis Ende Juni.
(huc)