Journalisten vermessen die deutsch-polnische Grenze
Neonazis, Arbeitslosigkeit, Autoklau: Geschichten, die man schon häufiger über die deutsch-polnische Grenzregion gehört hat. Was aber sind die verborgenen Geschichten aus dieser Gegend? Acht Volontäre des Deutschlandradios wollen das herausfinden, sie sind eine Woche lang in der Oder-Neiße-Region unterwegs.
Die Reporter wollen dabei über Dinge berichten, die aufhorchen lassen: Etwa über ein polnisches 200-Seelen-Nest, dessen 150 Friseure grenzübergreifende Geschäfte machen, über zwei Dörfer, die nur einen Steinwurf und trotzdem 40 Autominuten voneinander entfernt liegen oder über einen deutschen Fußballverein, der abzusteigen droht, wenn er auf seine polnischen Mitspieler verzichten würde.
Die acht Deutschlandradio-Volontäre wollen die Grenzregion aus journalistischer Perspektive neuvermessen: Wie durchlässig ist die Grenze geworden, wo ist sie zwischen den Nachbarn weiterhin kaum überwindbar? Und stimmt es, dass die Grenzregion in Deutschland häufig negativ und in Polen weitgehend positiv wahrgenommen wird?
Damit vermessen die Reporter die deutsch-polnische Grenze ein paar Monate, bevor die eigentlichen Messarbeiten losgehen: Denn 2014 wollen Fachleute beider Seiten prüfen, in welchem Zustand die Grenzmarkierungen sind, und ob sich die Grenze zum Beispiel durch Hochwasser verschoben hat.
Am 4. Mai beginnen die Reporter ihre einwöchige Reise entlang der Grenze. Vier von ihnen starten an der Ostsee, die anderen vier reisen zunächst nach Zittau. Beide Teams kommen dann in Frankfurt (Oder) wieder zusammen und beenden ihre Reise dort am 11. Mai.
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"Fließende Grenze: Reportagen aus dem deutsch-polnischen Zwischenland": Ihre Eindrücke und Recherchen dokumentieren die Journalisten hier auf unserer Internetseite und sie berichten für die drei Programme des Deutschlandradios: Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen. Vom 6. bis zum 11. Mai sind sie beispielsweise in der Frühsendung des Deutschlandfunks sowie täglich um 6.40 Uhr bei Deutschlandradio Kultur zu hören.
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Die Themen im Deutschlandradio Kultur im Überblick:
Samstag, 4.5. um 6.40 Uhr
Fließende Grenze: Reportagen aus dem deutsch-polnischen Zwischenland
Gespräch mit Stephanie Rohde und Christoph Sterz
Montag, 6.5. um 6.40 Uhr
Grenzenloses Wohnen
Warum es Deutsche und Polen auf die andere Seite zieht
Montag, den 6.5. um 6.50 Uhr
Zwischen Annäherung und Ängsten
Das deutsch-polnische Verhältnis fast sechs Jahre nach der Grenzöffnung
Dienstag, 7.5 um 6.40 Uhr
Ganz nah, ganz gegensätzlich
Zgorzelec boomt, Görlitz kriselt
Mittwoch, 8.5. um 6.40 Uhr
Strähnchen statt Stütze
200 Einwohner, 150 Friseure im Grenzdorf Osinow Dolny
Donnerstag, 9.5. um 22.50 Uhr
Und dazwischen die Neiße
Besuch in Guben und Gubin
Freitag, 10.5. um 6.40 Uhr
Fähren, Yachten, Motorboote
Wie sich Anwohner und Touristen die Oder zunutze machen
Samstag, 11.5. um 6.40 Uhr
Grenzüberschreitende Kriminalität - Klischee oder Wahrheit?
Mehr Informationen:
Weitere Hintergründe zur Reportagereise der Deutschlandradio-Volontäre finden Sie auch auf dem Europaportal des Deutschlandfunks unter Grenzreporter