Überschwang und musikalische Überraschungen gehören zu den Markenzeichen des Festivals, ebenso wie Begeisterung und Hingabe.
Aus Norwegen, Georgien und Estland, aus der Ukraine, der Türkei, und den Niederlanden, aus Großbritannien, China und Rumänien, aus Deutschland und Israel kommen die jungen Musikerinnen und Musiker unter anderem in diesem Jahr ins Konzerthaus am Gendarmenmarkt.
Deutschlandradio Kultur ist seit dem ersten Festivaljahrgang im Jahr 2000 Medienpartner, in diesem Jahr übertragen wir neben dem Eröffnungskonzert mit dem „Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar" die Konzerte des „Jovem Orquestra Portuguesa" und des „New Georgian Philharmonic". Live senden wir das Konzert des „I, Culture Orchestra", das an sich schon international besetzt ist mit Musikerinnen und Musikern aus der Ukraine, aus Polen, Moldau, Georgien, Weißrussland, Aserbaidschan und Armenien.
Werke der europäischen Klassik werden kombiniert mit Werken aus den jeweiligen Heimatländern der Musikerinnen und Musiker – und in vielen Fällen auch mit Ur- und Erstaufführungen junger Komponistinnen und Komponisten.
Erstmalig bei Young Euro Classic in Berlin zu Gast ist das „Jovem Orquestra Portuguesa", das seit 2010 unter der künstlerischen Leitung von Pedro Carneiro durch ganz Portugal tourt. Angefangen hat es als Kammerorchester von 20 Streichern. Über die Jahre hat es sich nun zu einem gestandenen Sinfonieorchester mit 80 jungen Musikern entwickelt.
Nachdem das Orchester im vergangenen Jahr sein Deutschland-Debüt beim "Kultursommer Nordhessen" gegeben hat, ist es nun im Konzerthaus Berlin mit einem Programm zu hören, das den Bogen von der Wiener Klassik bis hin zur unmittelbaren Gegenwart spannt: Neben der Sinfonia Concertante für Violine und Viola KV 364 von Wolfgang Amadeus Mozart wird Igor Strawinskys mitreißende Ballettmusik „Le Sacre du printemps" zu hören sein, deren Uraufführung 1913 einen Skandal auslöste.
Eine Uraufführung soll es aber auch an diesem Konzertabend geben (das gehört ja eigentlich bei Young Euro Classic seit Anbeginn zur Pflicht eines jeden gastierenden Jugendorchesters!). Das Jovem Orquestra Portuguesa spielt die Komposition „Noch einmal. Ewiger Abschied" des 1994 geborenen portugiesischen Komponisten Pedro Lima Soares. Wonach klingt allein schon der Titel des Werks - nach Romantik oder der angeblich typisch portugiesischen Melancholie, der Saudade? Einer Stimmung, einem Gefühl, einem Wort, das einfach unübersetzbar ist und das allein die Musik ausdrücken kann.
Young Euro Classic
Konzerthaus Berlin
Aufzeichnung vom 12. August 2015
Pedro Lima-Soares
"Noch einmal. Ewiger Abschied." (Uraufführung)
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonia concertante für Violine und Viola Es-Dur KV 364
Igor Strawinsky
Le Sacre du Printemps
Pedro Lopes, Violine
Ricardo Gaspar, Viola
Jovem Orquestra Portuguesa
Leitung: Pedro Carneiro