"Die Emma-Welt ist genauso unterkomplex wie die Trump-Welt"
Zum 40. Geburtstag der Zeitschrift "Emma" erscheint die Jubiläumsausgabe unverändert in der Herausgeberschaft der Gründerin, Alice Schwarzer. Unsere Kulturredakteurin Svenja Flaßpöhler sagt, dass sich "Emma" durch die Trump-Ära erst recht bestätigt sieht.
"Eigentlich ist sie genauso wie die Ausgaben der letzten 40 Jahre auch", sagte Kulturredakteurin Svenja Flaßpöhler im Deutschlandradio Kultur über die Jubiläumsausgabe der "Emma" zu ihrem 40. Geburtstag. Es habe sich an der feministischen Position der Herausgeberin und einstigen Gründerin Alice Schwarzer nicht viel verändert, außer dass jüngste Ereignisse wie die Wahl von US-Präsident Donald Trump die Redaktion offenbar darin bestätige, Recht gehabt zu haben. "In dieser Welt wird der Feminismus à la Alice Schwarzer/ à la Emma wichtiger denn je."
Einfaches Weltbild
Themen in der Jubiläumsausgabe zum 40. Geburtstag seien deshalb auch die Silvesternacht von Köln oder die Bedrohung durch den Islam. Alice Schwarzer sei gegen Vollverschleierung und dafür, dass westliche Werte überall gelten sollten. "Ihr Weltbild ist im Grunde sehr einfach, denn es ist ganz klar, hier sind die unterdrückten Frauen und da sind die bösen Männer / der böse Mann in Form von Trump." Flaßpöhler zu dem Urteil: "Letztlich muss man aber sagen, dass natürlich die Emma-Welt genauso unterkomplex ist wie die Trump-Welt. " Das mache die Lektüre der "Emma" so stark ermüdend. Emma sei seit 40 Jahren ein und die selbe geblieben und habe moderne Entwicklungen im Feminismus weitgehend ausgeblendet.