Jüdische Friedhöfe und Grabmale im Mittelpunkt neuer Forschung

    Jüdischer Friedhof im Sonnenlicht
    Ein neues Forschungsprojekt will 35 jüdische Friedhöfe sowie zehntausende Grabmale und Inschriften aus ganz Deutschland untersuchen und dokumentieren. © imago images / Shotshop
    Ein neues Forschungsprojekt will 35 jüdische Friedhöfe sowie zehntausende Grabmale und Inschriften aus ganz Deutschland untersuchen und dokumentieren. Das Vorhaben ist auf 24 Jahre angelegt, wie die Bayerische Akademie der Wissenschaften in München ankündigte. Friedhöfe hätten als "religiös-kulturelle Orte der Erinnerung, als Ausdruck jüdischer Identität sowie als historische, literarische und materielle Quellen" bislang nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die ihnen zukomme. In Deutschland haben sich den Angaben zufolge vom 11. Jahrhundert an etwa 2.400 jüdische Friedhöfe erhalten. "Kein anderes europäisches Land besitzt - trotz großer Verluste - eine vergleichbar alte, reiche und vielschichtige Überlieferung", so die Akademie. Ihre Erhaltung, Dokumentation, Erschließung und Vermittlung sei eine Aufgabe von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Die Ergebnisse sollen eine Forschungslücke schließen und als digitale Text- und Bildsammlung veröffentlicht werden. Das Projekt setzen die Universitäten in Duisburg-Essen und Bamberg gemeinsam um.