Ein buntes Durcheinander aller jüdischen Möglichkeiten
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Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat zum Jüdischen Gemeindetag eingeladen. Zur Eröffnung sprach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, es gab viel Politisches auf dem Programm, aber das echte Highlight waren die Gespräche untereinander.
Auf den Gängen eines großen Hotels wuselt es vor Menschen. Immer wieder rennen Kinder die Gänge entlang. Menschen sprechen miteinander.
Die Themen des Gemeindetages sind natürlich der spürbar gestiegene Judenhass in Deutschland und die Reaktionen darauf. Für manche ist es klar, dass Sie ein Deutschland sind. Andere fühlen sich hier noch wohl und es gibt auch Stimmen, die über Auswanderung und die "gepackten Koffer" sprechen. Es ist gerade für Menschen aus kleinen Gemeinden wichtig, sich hier zu treffen. Ihnen fehlt sonst ganz einfach die Möglichkeit, mit anderen über diese Themen zu sprechen.
Die Bandbreite der Angebote ist weitaus differenzierter als nur zu Antisemitismus, findet Laura Cazés vom Zentralrat der Juden in Deutschland, auch sie hat diese besondere Stimmung auf dem Gemeindetag mitbekommen.
Angenehm und familiär
Es ist ein buntes Durcheinander aller jüdischen Möglichkeiten. Die queere Organisation Keshet spricht mit Intertessierten über ihre Akzeptanz innerhalb der jüdischen Community, es treffen sich traditionelle Gruppen zum Gespräch und Gebet miteinander und junge Leute planen die nächsten Events oder beklagen die drohende Überalterung, unter der vor allem die kleineren Gemeinden leiden.
Die Workshops mit den fünf Themenkomplexen "Demokratie stärken, Antisemitismus bekämpfen", "Bildung", "Israel", "Jüdische Gemeinden und Glauben" und der "jüdisch-muslimische Dialog" sind durchweg sehr gut besucht. Das Essen hat geschmeckt und die Stimmung, gerade zu den ruhigeren Veranstaltungen am Schabbat oder auf den Feiern am Abends, war durchgehend angenehm und familiär.