Jugendstrategie der Bundesregierung

Viele gute Absichten, wenig Konkretes

07:39 Minuten
Das Bild zeigt Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey stellen mit Jugendlichen ihre Strategie vor. © imago images / Emmanuele Contini
Maximilian Gens im Gespräch mit Nicole Dittmer |
Audio herunterladen
163 Maßnahmen umfasst die erste Jugendstrategie der Bundesregierung. Es liege jetzt an den Jugendlichen, aus den Absichtserklärungen konkrete Projekte zu machen, sagt der Vorstand der Jugendpresse, Maximilian Gens.
Die Bundesregierung will mit einer jetzt verabschiedeten Strategie die Interessen von Jugendlichen stärken. In der Jugendstrategie findet sich zum Beispiel die Forderung nach starken Kinder- und Jugendparlamenten, nach einer Bundesjugendkonferenz, nach einem Verkehrssicherheitsprogramm für Radfahrer – und jede Menge Absichtserklärungen.
450 Jugendliche hatten im Frühling dieses Jahres Empfehlungen erarbeitet. Auch Maximilian Gens, Vorstand der Jugendpresse Deutschland, war daran beteiligt. In der Bewegung "Fridays for Future" seien zwar die sichtbarsten, aber nicht die einzigen Jugendlichen, die jeden Tag für ihre Bedürfnisse arbeiten würden, sagt Gens. Zentrale Themen sind für ihn Klimaschutz, öffentlicher Nahverkehr, ein Mindestlohn auch für unter 18-Jährige sowie die Stärkung der Medienlandschaft.

Fast nur Abiturienten beteiligt

Konkrete Punkte finden sich in der Jugendstrategie bisher kaum. Neben Mikroförderungen für Klimaschutzinitiativen oder einem Programm zur Weiterentwicklung der Berufsorientierung, seien das hauptsächlich Absichtserklärungen: "Wir stehen da immer noch am Anfang", sagt Gens. Jetzt müssten die Jugendlichen und Verbände diese Absichtserklärungen mit Leben füllen. Diese Aufgabe nehmen sie gerne an.
Es zeige aber auch, wie hilflos das Thema bisher betrachtet wurde, sagt Gens. Ein wichtiges Projekt sei nun die Einrichtung einer öffentliche Förderdatenbank, über die man Geld für konkrete Projekte beantragen und abrufen könne.
Die Jugendstrategie richtet sich an Menschen zwischen 13 und 27 Jahren. An ihrer Erstellung waren fast nur Abiturienten beteiligt. Gens findet das schwierig. Beteiligung basiere jedoch auf Eigeninitiative, und da sei es nicht immer möglich, alle mit an einen Tisch zu bekommen.
(sed)
Mehr zum Thema