Große Kunst im Zeitungsformat
Zum sechsten Mal bereits gibt sich die Zeitung "Die Welt" ein künstlerisches Gewand: Die heutige Ausgabe wurde komplett von Julian Schnabel gestaltet. Wie die gestandenen Nachrichtenredakteure des Blattes auf die Kunst-Ausgaben reagieren, verrät "Welt"- Kreativdirektor Cornelius Tittel.
Heute erscheint die diesjährige, von einem Künstler gestaltete Ausgabe der Zeitung "Die Welt". Dieses Mal ist es der amerikanische Maler und Regisseur Julian Schnabel, der über eigene 40 Bilder für das Blatt ausgesucht und über alle Bücher hinweg positioniert hat.
Ausgedacht hat sich den Coup Cornelius Tittel, Creative Director von "Welt" und "Welt am Sonntag" und Chefredakteur des Kunstmagazins "BLAU". Georg Baselitz war der Erste – und bekam 2010 den Auftrag, die Ausgabe zu "20 Jahre Deutsche Einheit" zu gestalten, wie Tittel im Deutschlandradio Kultur berichtete. Das sollte eigentlich eine "einmalige Sache" sein – doch die Ausgabe sei dann so erfolgreich gewesen, dass er gar nicht anders gekonnt habe, als weiterzumachen, sagte Tittel.
Die Kunst-Ausgaben sind inzwischen identitätsstiftend für die "Welt"-Mitarbeiter
Es folgten unter anderen Neo Rauch und Gerhard Richter, Schnabel ist bereits der sechste namhafte Künstler, der das Bild einer "Welt"-Ausgabe prägt. Die Redakteure der Zeitung müssen anlässlich der Kunst-Ausgaben auf Fotos verzichten – was sie laut Kittel aber inzwischen liebend gern tun. Die Künstler seien den ganzen Tag über beim Zeitungsmachen dabei – das sei inzwischen auch "identitätsstiftend" für die Mitarbeiter geworden, freut sich Kittel.