Trau keinem über 40!
Ein mutiges Experiment. Die Zeit im Bundesjugendorchester war 1974 für eine kleine Gruppe junger Musiker abgelaufen. Ein gutes Studentenorchester aber war weit und breit nicht in Sicht. Der einzige Ausweg: die Gründung eines eigenen Orchesters. Vierzig Jahre später ist die Junge Deutsche Philharmonie nicht mehr aus der Orchesterlandschaft wegzudenken und feiert nun mit Aktiven und vielen Ehemaligen ihren Geburtstag in der Alten Oper Frankfurt.
Die Junge Deutsche Philharmonie trifft sich mehrmals im Jahr zu intensiven Probenphasen, sie gehen anschließend auf Tournee und gastieren in renommierten Konzertsälen. Die Studenten spielen klassisches Repertoire und vor allem zeitgenössische Komponisten. Eigentlich ein ganz normales Orchester junger Leute, die sich nur eins wünschen: Ein spannendes Leben auf der Bühne oder auch im Graben. Andererseits wollte und will dieses Ensemble aus 18 bis 28 Jahre alten Künstlern einen anderen Weg gehen.
1974 war die musikalische Förderung für angehende Studenten nach der Mitwirkung in einem Landesjugendorchester, der Deutschen Streicherphilharmonie oder im Bundesjugendorchester abrupt zu Ende. Zwischen Studium und Beruf herrschte ‚Stille'. Eine kleine Gruppe überaus ambitionierter BJOler wollte das nicht hinnehmen. Sie gründeten ihr eigenes Studentenorchester; autonom und mit selbstverwalteten Strukturen.
Vier Jahrzehnte nach ihrer Gründung gilt die Junge Deutsche Philharmonie noch immer als ein Orchester mit mutigen und spannenden Konzertabenden, ohne eingefahrene Routine. Das Ensemble Modern, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, das Ensemble Resonanz und das Freiburger Barockorchester sind aus der Jungen Deutschen Philharmonie hervorgegangen.
Am 13.Oktober verwandelt die Junge Deutsche Philharmonie die Alte Oper in Frankfurt in ein Haus voller Musik. Aktive und viele ehemalige Musiker werden zu Gast sein, Erinnerungen austauschen und musizieren. Der erste Gastdirigent und künstlerische Berater des Orchesters, der Dirigent Lothar Zagrosek teilt sich das Pult mit seinem Kollegen Jonathan Nott.
Alte Oper Frankfurt
Aufzeichnung vom 13.10.2014
Festkonzert 40 Jahre Junge Deutsche Philharmonie
Charles Ives
"The Unanswered Question" für Kammerorchester
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zu "Coriolan" op. 62
Luigi Nono
"A Carlo Scarpa architetto, ai suoi infiniti possibili"
ca. 21.00 Uhr Konzertpause
darin: „Und wir wissen doch genau, man klettert nicht über'n Tisch" - die Junge Deutsche Philharmonie wird 40, ein Beitrag von Corinna Thaon
Giovanni Gabrieli
Canzon Noni Toni a 12 (Auswahl)
Conlon Nancarrow
Study for Player Piano No. 7
Sergej Rachmaninow
Sinfonische Tänze op. 45
Junge Deutsche Philharmonie
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Ensemble Modern
Leitung: Lothar Zagrosek und Jonathan Nott