"Jute statt Plastik"
Sie war braun, kratzig und roch etwas streng. Trotzdem wurde die Jutetasche aus Bangladesch zum Kult. "Jute statt Plastik" wurde zum Slogan einer ganzen Generation, die sich gegen die Wegwerfgesellschaft und die Ausbeutung der Dritten Welt wandte. Es war eine der erfolgreichsten Solidaritätskampagnen.
Jutelied: "Hey Leute kauft in Jutetaschen ein, schibbala, schimbala schibmaschimbala, hey Leute kauft in Jutetaschen ein schimbala. "
" Was machen Sie da? Wir tauschen Jutetaschen gegen Plastik! Ach so. Wo liegt Bangladesch? Hier hast du eine Tasche, aber nie wieder Plastik benutzen. O.k. "
Leute kauft in Jutetaschen ein: 1978 hörte man diesen Song in fast jeder deutschen Stadt. Überall Aktionen gegen die Rohstoffverschwendung mit Plastiktüten und für die Jutetasche. Die Kampagne hatte einen Nerv getroffen, erinnert sich Mitinitiator Gerd Nickoleit, von dem Wuppertaler Fairhandelshaus Gepa:
" "Einmal hat man die Ungerechtigkeit an vielen Ecken gespürt mit denen unser Lebensstil zu Lasten der Dritten Welt Auswirkungen hatte. Und zum anderen war es auch die beginnende Diskussion um Umweltfragen und diese beiden Fragen kamen zusammen und waren ein echtes Moment, wo man die Leute zum handeln aufrufen konnte."
Die Taschen werden zum Symbol für die Forderung nach Gerechtigkeit deren Träger demonstrieren ein neues Verantwortungsgefühl. Es geht um die Zusammenhänge zwischen der so genannten ersten und dritten Welt. Denn mit dem massenhaften Gebrauch der Plastiktüte sinkt auch der Bedarf an Jute. Eine Katastrophe für die Menschen in Bangladesch, die von dem Juteverkauf abhängig waren. Denn plötzlich gab es keine Arbeit mehr, vor allem für die Frauen. Durch die Aktion "Jute statt Plastik" sollte ihr Überleben gesichert werden.
Die Initiatoren aus Deutschland, so auch Heiner Grysar von der Aachener Misereor hatten aber niemals damit gerechnet, dass die Jutetasche so begeistert aufgenommen würde:
" Sie hat uns völlig überfahren die Reaktion, wir hatten bei weitem nicht mit so viel Nachfrage gerechnet und dann wurden sie uns aus den Händen gerissen und wir mussten nachordern, so dass die Frauen in Bangladesch Produktionsnöte kamen, weil wir so viele gebraucht haben. "
Insgesamt 5 Millionen Taschen haben die Frauen für Deutschland hergestellt. Heiner Grysar reiste für Misereor nach Bangladesch, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Wichtig war vor allem, dass die Frauen nicht wieder in eine neue Abhängigkeit von Jute geraten sollten, deshalb sollten sie das verdiente Geld in eigene Kleinunternehmen investieren.
Doch der Boom hielt bis weit in die 80er Jahre an. Und dass, obwohl die Jutetasche, wie jeder der eine hatte, sich bestimmt noch gut erinnert, weder elegant war, an den Griffen ausfranste und noch dazu stark roch. Und das drückte sich im Lauf der Jahre durch unterschiedliche Beschriftungen aus, je nach Bewegung und politischer Forderung.
" "Bei mir stand "Atomkraft Nein Danke" drauf!"
"Ich glaube, ich hatte eine Tasche mit "Frieden schaffen ohne Waffen" oder "Schwerter zu Flugscharen". "
Und wer glaubt, die Zeit der Jutetaschen sei endgültig vorbei, der irrt. Der Kampf gegen die Plastiktüte ist wieder hochaktuell und die Gepa lässt die gute alte Jutetasche wieder nähen in Bangladesch, versteht sich.
Das Gespräch zum Thema mit Misereor-Referent Karl Wirtz können Sie mindestens bis zum 25.7.08 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
" Was machen Sie da? Wir tauschen Jutetaschen gegen Plastik! Ach so. Wo liegt Bangladesch? Hier hast du eine Tasche, aber nie wieder Plastik benutzen. O.k. "
Leute kauft in Jutetaschen ein: 1978 hörte man diesen Song in fast jeder deutschen Stadt. Überall Aktionen gegen die Rohstoffverschwendung mit Plastiktüten und für die Jutetasche. Die Kampagne hatte einen Nerv getroffen, erinnert sich Mitinitiator Gerd Nickoleit, von dem Wuppertaler Fairhandelshaus Gepa:
" "Einmal hat man die Ungerechtigkeit an vielen Ecken gespürt mit denen unser Lebensstil zu Lasten der Dritten Welt Auswirkungen hatte. Und zum anderen war es auch die beginnende Diskussion um Umweltfragen und diese beiden Fragen kamen zusammen und waren ein echtes Moment, wo man die Leute zum handeln aufrufen konnte."
Die Taschen werden zum Symbol für die Forderung nach Gerechtigkeit deren Träger demonstrieren ein neues Verantwortungsgefühl. Es geht um die Zusammenhänge zwischen der so genannten ersten und dritten Welt. Denn mit dem massenhaften Gebrauch der Plastiktüte sinkt auch der Bedarf an Jute. Eine Katastrophe für die Menschen in Bangladesch, die von dem Juteverkauf abhängig waren. Denn plötzlich gab es keine Arbeit mehr, vor allem für die Frauen. Durch die Aktion "Jute statt Plastik" sollte ihr Überleben gesichert werden.
Die Initiatoren aus Deutschland, so auch Heiner Grysar von der Aachener Misereor hatten aber niemals damit gerechnet, dass die Jutetasche so begeistert aufgenommen würde:
" Sie hat uns völlig überfahren die Reaktion, wir hatten bei weitem nicht mit so viel Nachfrage gerechnet und dann wurden sie uns aus den Händen gerissen und wir mussten nachordern, so dass die Frauen in Bangladesch Produktionsnöte kamen, weil wir so viele gebraucht haben. "
Insgesamt 5 Millionen Taschen haben die Frauen für Deutschland hergestellt. Heiner Grysar reiste für Misereor nach Bangladesch, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Wichtig war vor allem, dass die Frauen nicht wieder in eine neue Abhängigkeit von Jute geraten sollten, deshalb sollten sie das verdiente Geld in eigene Kleinunternehmen investieren.
Doch der Boom hielt bis weit in die 80er Jahre an. Und dass, obwohl die Jutetasche, wie jeder der eine hatte, sich bestimmt noch gut erinnert, weder elegant war, an den Griffen ausfranste und noch dazu stark roch. Und das drückte sich im Lauf der Jahre durch unterschiedliche Beschriftungen aus, je nach Bewegung und politischer Forderung.
" "Bei mir stand "Atomkraft Nein Danke" drauf!"
"Ich glaube, ich hatte eine Tasche mit "Frieden schaffen ohne Waffen" oder "Schwerter zu Flugscharen". "
Und wer glaubt, die Zeit der Jutetaschen sei endgültig vorbei, der irrt. Der Kampf gegen die Plastiktüte ist wieder hochaktuell und die Gepa lässt die gute alte Jutetasche wieder nähen in Bangladesch, versteht sich.
Das Gespräch zum Thema mit Misereor-Referent Karl Wirtz können Sie mindestens bis zum 25.7.08 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.