"Paradies der Gleichberechtigung"
Das Erbe ihrer weiblichen Vorfahren hat ihr bei ihrer Karriere sehr geholfen, sagt die heute 80-jährige Jutta Limbach: "Man spürt da eine gewisse Verpflichtung, weil Ur-Großmutter und Großmutter unter ganz anderen Bedingungen für ein menschenwürdiges Leben aller gekämpft haben."
Ihre Urgroßmutter und Großmutter waren Sozialdemokratinnen der allerersten Stunde. Auch deshalb hat die heute 80-jährige Jutta Limbach im Lauf ihrer Karriere den Frauen immer wieder zurufen können: "Traut Euch mehr zu!"
Auch sie selbst ging immer wieder mit gutem Beispiel voran: als Berliner Justizsenatorin im Jahr des Mauerfalls, als erste Frau an der Spitze des Bundesverfassungsgerichts, als erste Präsidentin des Goethe-Instituts. Dabei wollte sie ursprünglich Journalistin werden. Doch dann machte sie die Politik lieber selbst, anstatt darüber zu berichten. Und das auf ihre ganz eigene Art: zäh, durchsetzungsfähig, nicht laut, sondern leise und bedacht.
Biografie über Urgroßmutter Pauline in Arbeit
Mit einem Ehemann, der deutlich mehr Zeit in die Erziehung der drei gemeinsamen Kinder investierte, als sie selbst. Zurzeit schreibt Jutta Limbach an einer Biografie über ihre Urgroßmutter Pauline, die sich mit der Geistlichkeit anlegte und dafür hinter Gitter kam. Inwiefern haben die sozialdemokratischen Ahninnen Jutta Limbach geprägt?