Comeback einer "kabarettistischen Sleeperin"
Maren Kroymann ist 67 Jahre alt und kein bisschen weise. Sie hat den Biss aus alten Comedy-Zeiten behalten. "Jetzt zeige ich mal, wie das läuft", so die Kabarettistin über ihre neue Sendung. Alten-Bashing, schlaffe Jugendliche und russische Feministinnen werden vorkommen.
"Wir sind die Alten", singt Maren Kroymann im Clip zu ihrer neuen Sketch-Comedy "Kroymann". Das ist schon einmal ein Erfolg: Der Trailer wurde inzwischen fast 900.000 Mal geteilt und hat sich zu einem viralen Hit im Netz entwickelt.
Kroymanns Sendung ist heute Abend um 23.30 Uhr in der ARD zu sehen. Für die Schauspielerin und Kabarettistin ist es eine Art Comeback: Schon vor 25 Jahren war sie als "Nachtschwester Kroymann" vier Jahre lang regelmäßig im Fernsehen mit einer eigenen Show zu sehen – damals war sie eine der ersten Frauen im Comedy-Fach. Sie hat damit auch den Weg bereitet für weibliche Comedians wie Annette Frier und Cordula Stratmann, die jetzt auch in "Kroymann" mitwirken.
"Ich war 20 Jahre lang eine kabarettistische Sleeperin", sagt Kroymann mit viel Selbstironie. Ihre Haltung zur Welt habe sich trotzdem nicht geändert. Und ihre alten Sketche aus "Nachtschwester Kroymann" könne man heute eigentlich noch in Original-Version senden, so die Künstlerin im Deutschlandradio Kultur:
"Ich bin froh, dass ich wieder senden darf. Ich bin demütig. Ich durfte 20 Jahre lang nicht. Und ich finde es klasse, dass die Gesellschaft so weit ist, dass die Herrschenden im Sender verstanden haben, dass das eine gute Sache ist, dass die mich jetzt kapieren."
"Ich war 20 Jahre lang eine kabarettistische Sleeperin", sagt Kroymann mit viel Selbstironie. Ihre Haltung zur Welt habe sich trotzdem nicht geändert. Und ihre alten Sketche aus "Nachtschwester Kroymann" könne man heute eigentlich noch in Original-Version senden, so die Künstlerin im Deutschlandradio Kultur:
"Ich bin froh, dass ich wieder senden darf. Ich bin demütig. Ich durfte 20 Jahre lang nicht. Und ich finde es klasse, dass die Gesellschaft so weit ist, dass die Herrschenden im Sender verstanden haben, dass das eine gute Sache ist, dass die mich jetzt kapieren."
Keine Angst vorm "Alten-Bashing"
Die Zuschauer erwarte auch ein "Alten-Bashing", kündigt Kroymann an:
"Das kann ich gut machen, weil ich selber alt bin. Ich bin 67. Und jetzt zeige ich mal, wie das läuft. Natürlich, das war eine ganz klare Erkenntnis: Bei der AfD, bei dem Brexit und bei Trump – es sind die alten Wähler, die den Ausschlag gegeben haben. Ein Problem ist ja bei uns, dass wir so eine Art von Alten sind, die gar nicht alt sein wollen. Das ist ein geistiger Prozess der erst einmal einsetzen muss, dass wir klar machen: wir sind jetzt die Alten, egal, ob wir jugendlich sind oder uns haben liften lassen."
"Das kann ich gut machen, weil ich selber alt bin. Ich bin 67. Und jetzt zeige ich mal, wie das läuft. Natürlich, das war eine ganz klare Erkenntnis: Bei der AfD, bei dem Brexit und bei Trump – es sind die alten Wähler, die den Ausschlag gegeben haben. Ein Problem ist ja bei uns, dass wir so eine Art von Alten sind, die gar nicht alt sein wollen. Das ist ein geistiger Prozess der erst einmal einsetzen muss, dass wir klar machen: wir sind jetzt die Alten, egal, ob wir jugendlich sind oder uns haben liften lassen."
Debatten über ihr Musikvideo "Wir sind die Alten"
Das Handeln älterer Menschen habe starke Auswirkungen, sagt Kroymann. Und vielleicht könnte sich einige Senioren heute Abend auch auf die Füße getreten fühlen. Aber schließlich sei es eine Satire-Sendung. Sie schätze Diskussionen, meint die Kabarettistin – auch die Debatten, die jüngst über ihr Musikvideo im Netz entstanden seien.
"Dass die Leute sagen: Jetzt gehe ich eine Etage höher zu meiner Oma und rede mit ihr darüber, was sie demnächst im September wählt. Dass es die Menschen wirklich polarisiert und in eine fruchtbare Diskussion bringt, ist das Beste, was einer Satire-Sendung passieren kann."
Gefragt sei jetzt allerdings auch das Engagement der Jüngeren, fordert Kroymann:
"Die können nicht diese Luxus-Haltung haben - es ist völlig wurscht, ich gehe nicht zur Wahl oder so. Es kommt jetzt in diesen Zeiten echt darauf an, dass jeder die Stimme abgibt. Egal, für welche Partei, Hauptsache nicht rechts von der CDU."
"Dass die Leute sagen: Jetzt gehe ich eine Etage höher zu meiner Oma und rede mit ihr darüber, was sie demnächst im September wählt. Dass es die Menschen wirklich polarisiert und in eine fruchtbare Diskussion bringt, ist das Beste, was einer Satire-Sendung passieren kann."
Gefragt sei jetzt allerdings auch das Engagement der Jüngeren, fordert Kroymann:
"Die können nicht diese Luxus-Haltung haben - es ist völlig wurscht, ich gehe nicht zur Wahl oder so. Es kommt jetzt in diesen Zeiten echt darauf an, dass jeder die Stimme abgibt. Egal, für welche Partei, Hauptsache nicht rechts von der CDU."
Freude über das Erstarken junger Feministinnen
Ein Sketch der "Kroymann"-Sendung nimmt die russische Aktivistinnen-Gruppe "Femen" aufs Korn. Jenseits dieser Satire freut sich die Kabarettistin über das Erstarken weibliches Selbstbewusstseins:
"Das ist großartig, es gibt wieder junge Feministinnen, die sich als solche bezeichnen und die kämpferisch sind. Carolin Kebekus etwa äußert sich mittlerweile sehr klar als Feministin. Das finde ich wunderbar."
"Das ist großartig, es gibt wieder junge Feministinnen, die sich als solche bezeichnen und die kämpferisch sind. Carolin Kebekus etwa äußert sich mittlerweile sehr klar als Feministin. Das finde ich wunderbar."