Schnelle Hilfe gegen Kulturzerstörung
Angesichts der Kämpfe in der antiken syrischen Stadt Palmyra fordert der Altorientalist Markus Hilgert mehr weltweites Engagement zum Schutz von Weltkulturerbestätten. Man dürfe betroffene Länder nicht alleine lassen, eine "konzertierte Aktion" sei nötig.
In der antiken syrischen Stadt Palmyra halten die Gefechte zwischen Regierungstruppen und Kämpfern des Islamischen Staats an. Beobachter fürchten, dass die Extremisten die Weltkulturerbestätte zerstören könnten. Der Altorientalist und Direktor des Vorderasiatischen Museums Berlin, Markus Hilgert, forderte im Deutschlandradio Kultur mehr weltweites Engagement zum Schutz der historischen Schätze.
Auch wenn es über Zerstörungen in Palmyra noch keine konkreten Berichte gibt, sei die Weltgemeinschaft "in der aktuellen Situation nahezu hilflos", sagte Hilgert. "Wir sind nicht in der Lage, effektiv zum Schutz dieses kulturellen Erbes einzuschreiten." Man müsse sich genauer überlegen, "wie wir diese Schätze in Zukunft schützen wollen - das kann man nicht nur den entsprechenden Ländern überlassen, sondern das muss auch eine konzertierte Aktion internationaler Kräfte sein."
Palmyra sei eine Handelsstadt auf der Route zwischen China, Persien und Indien gewesen, ein "kultureller Brennpunkt für den gesamten Orient", so Hilgert. Die gut erhalten Bauwerke aus den ersten Jahrhunderten nach Christus seien "wirklich etwas ganz Besonderes". Die archäologischen Zeugnisse in Palmyra ließen sich zudem bis in die Steinzeit zurückverfolgen.