Käßmann: Weihnachten ist kein "Winterwohlfühlfest"

Nach Ansicht der Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover, Dr. Margot Käßmann, helfen die Angebote der Kirchen den Menschen bei der Suche nach ihren Wurzeln. Die Kirche müsse ihr Angebot kompetent auf diesen Markt des Suchens einstellen, sagte sie im Deutschlandradio Kultur.
Käßmann verwies zugleich auf den religiösen Ursprung des Weihnachtsfestes und sagte: "Menschen können ja gerne ein Winterwohlfühlfest feiern, aber sie feiern dann eben nicht Weihnachten. Wer Weihnachten feiert, kann das nicht ohne Christus, auch nicht ohne Kreuz und Auferstehung. Das gehört für mich ganz tief zusammen. Ich kann nicht Weihnachten feiern, ohne mich in diese tiefe Geschichte Gottes mit den Menschen einzubinden."

Die Bischöfin stört es nicht, dass viele Menschen nur zu Weihnachten das Gemeinschaftserlebnis des Gottesdienstes suchten. Vielmehr freue sie sich über volle Kirchen an Weihnachten: "Ich finde es großartig, dass in Deutschland so viele Menschen, Millionen, dann Heiligabend wissen, wo der Grund dieses Festes tatsächlich ist." Die Kirche müsse sich allerdings anstrengen, verschiedene Angebote zu machen, die den Menschen das ganze Jahr über eine Heimat böten.

Allerdings dürfe man das Christentum auch nicht "allzu billig verkaufen, nach dem Motto: 'So ein bisschen Gott kann sein'." Man dürfe nicht nur über die Folgen des christlichen Glaubens wie etwa die Zuwendung zu den Menschen sprechen, sondern müsse sich diesem Glauben auch stellen.