Kamille, Thymian und Salbei
Eine jahrhundertealte Tradition lässt Jessica Houdret mit ihrer Enzyklopädie der Kräuter wiederaufleben. Dabei ist das Werk weit mehr als ein Nachschlagwerk: Es bietet einen Überblick über die Geschichte der Kräuter, konkrete Anleitungen zum Anlegen eines Kräutergartens und ein Lexikon.
Wer seine Kräutersammlung bislang auf dem Fensterbrett platziert hat, könnte mit diesem Buch schnell Lust auf mehr bekommen. Denn: Einen Kräutergarten zu planen, ist eine spannende Angelegenheit. Das schreibt Jessica Houdret, Autorin der großen Enzyklopädie der Kräuter, und zeigt, wie es geht.
Ob Römische Kamille, Thymian, Jasmin, Rosmarin, Lavendel oder Salbei: Mit Kräutern lassen sich kleine grüne Paradiese schaffen. Es geht um eine jahrhundertealte Tradition, die ihren Ursprung in den Klöstern des Mittelalters hat und sich später auch in Schlossgärten und Landschaftsgärten des 16., 17. und 18 Jahrhunderts findet.
Nach einem kurzem Überblick über die Geschichte der Kräuter und die berühmtesten Experten auf diesem Gebiet, bietet die Autorin handfeste Anleitungen zum Anlegen eines Kräutergartens. Sie ist Autorin verschiedener Garten- und Pflanzenbücher und erfahren in der einfachen Vermittlung von Pflanzenzucht, sodass auch der Gartenneuling hier schnell mitmachen kann.
Pflege, Aussaat und unterschiedliche Gestaltungsformen werden zunächst grundsätzlich besprochen und dann für die unterschiedlichen Gartenformen in Einzelschritten beschrieben. Je nach Platz und Geschmack lassen sich so historische Kräutergärten wie zum Beispiel der Apotheker-Garten oder der Shakespeare-Garten nachbauen und moderne Designergärten oder das klassische Kräuterrad anlegen.
Fotos und Zeichnungen veranschaulichen die einzelnen Arbeitsschritte. Es gibt Tipps zur Bodenbearbeitung und Düngung und jeweils einen kleinen Kasten, in dem alle notwendigen Utensilien aufgelistet werden. Ein einfaches und übersichtliches Muster, nach dem alle Arbeitsanleitungen für die verschiedenen Gartenarten erläutert werden. Und zwar immer auf einer Doppelseite. Das ist praktisch, weil man so beim Pflanzen immer den Überblick behält und nie mit Erde verschmierten Fingern eine Seite weiter blättern muss.
Nach demselben Schema werden auch alle weiteren Themen wie zum Beispiel Schädlingsbekämpfung, die Verarbeitung von Kräutern und ihre Lagerung dargestellt. Insgesamt ein Drittel des Buches widmet sich diesen praktischen Themen.
Dann folgt der Hauptteil: das Lexikon der Gartenkräuter. Über 250 verschiedene Kräuter aus aller Welt sind hier zu finden. Alphabetisch geordnet nach ihren lateinischen Bezeichnungen von Albeis alba, der Weißtanne bis Zingiber officinale, dem Ingwer. Jeweils mit einer kurzen Beschreibung zu ihrer Geschichte und einem Foto. Dazu gibt es die wichtigsten Daten über Verbreitung und Lebensraum, Wachstum, und über die Verwendung der jeweiligen Kräuter für die Gesundheit, in der Küche oder als Pflegemittel.
Gut sichtbar sind die Warnhinweise zu giftigen Pflanzen und gefährlichen Dosierungen. Sie sind farblich deutlich in lila markiert.
Aufgebrochen wird der starre Lexikoncharakter durch verschiedene Kästen, in denen Rezepte oder Historisches zu einzelnen Kräutern zu lesen sind, zum Beispiel wird das schmackhafte Knoblauchbrot empfohlen, der Andorn-Ingwer-Tee gegen Erkältungen oder das erfrischenden Gesichtswasser aus Rosenblüten.
Ebenso findet man zwischendrin die Legende der Alraune (Achtung: giftig!) oder kann sich die Geschichte der Wunderdroge Rhabarber erzählen lassen. Diese kleinen informativen und unterhaltsamen Einsprengsel machen richtig Lust, im Lexikon zu schmökern. So stößt man immer wieder auf neue, interessante Kräuterarten, die vielleicht auch im Garten gut aussehen könnten. Wer es probieren möchte, findet im Anhang eine ausführliche Liste mit Bezugsquellen.
Diese Enzyklopädie dürfte nicht nur Gartenfreunde erfreuen. Auch Terrassen, Balkon und Fensterbrett Pflanzer finden hier Anregungen und Tipps für ihre Kräuterzucht. Die zahlreichen Farbfotos und die kurzweilig geschriebenen Texte machen das Buch zu einer vergnüglichen Frühjahrslektüre.
Rezensiert von Susanne Nessler
Jessica Houdret: Die große Enzyklopädie der Kräuter.
Anbau, Pflege, Verwendung.
Übersetzt von Wolfgang Hensel
Kosmos Verlag, ca. 700 Farbfotos
256 Seiten, 24,90 Euro
Ob Römische Kamille, Thymian, Jasmin, Rosmarin, Lavendel oder Salbei: Mit Kräutern lassen sich kleine grüne Paradiese schaffen. Es geht um eine jahrhundertealte Tradition, die ihren Ursprung in den Klöstern des Mittelalters hat und sich später auch in Schlossgärten und Landschaftsgärten des 16., 17. und 18 Jahrhunderts findet.
Nach einem kurzem Überblick über die Geschichte der Kräuter und die berühmtesten Experten auf diesem Gebiet, bietet die Autorin handfeste Anleitungen zum Anlegen eines Kräutergartens. Sie ist Autorin verschiedener Garten- und Pflanzenbücher und erfahren in der einfachen Vermittlung von Pflanzenzucht, sodass auch der Gartenneuling hier schnell mitmachen kann.
Pflege, Aussaat und unterschiedliche Gestaltungsformen werden zunächst grundsätzlich besprochen und dann für die unterschiedlichen Gartenformen in Einzelschritten beschrieben. Je nach Platz und Geschmack lassen sich so historische Kräutergärten wie zum Beispiel der Apotheker-Garten oder der Shakespeare-Garten nachbauen und moderne Designergärten oder das klassische Kräuterrad anlegen.
Fotos und Zeichnungen veranschaulichen die einzelnen Arbeitsschritte. Es gibt Tipps zur Bodenbearbeitung und Düngung und jeweils einen kleinen Kasten, in dem alle notwendigen Utensilien aufgelistet werden. Ein einfaches und übersichtliches Muster, nach dem alle Arbeitsanleitungen für die verschiedenen Gartenarten erläutert werden. Und zwar immer auf einer Doppelseite. Das ist praktisch, weil man so beim Pflanzen immer den Überblick behält und nie mit Erde verschmierten Fingern eine Seite weiter blättern muss.
Nach demselben Schema werden auch alle weiteren Themen wie zum Beispiel Schädlingsbekämpfung, die Verarbeitung von Kräutern und ihre Lagerung dargestellt. Insgesamt ein Drittel des Buches widmet sich diesen praktischen Themen.
Dann folgt der Hauptteil: das Lexikon der Gartenkräuter. Über 250 verschiedene Kräuter aus aller Welt sind hier zu finden. Alphabetisch geordnet nach ihren lateinischen Bezeichnungen von Albeis alba, der Weißtanne bis Zingiber officinale, dem Ingwer. Jeweils mit einer kurzen Beschreibung zu ihrer Geschichte und einem Foto. Dazu gibt es die wichtigsten Daten über Verbreitung und Lebensraum, Wachstum, und über die Verwendung der jeweiligen Kräuter für die Gesundheit, in der Küche oder als Pflegemittel.
Gut sichtbar sind die Warnhinweise zu giftigen Pflanzen und gefährlichen Dosierungen. Sie sind farblich deutlich in lila markiert.
Aufgebrochen wird der starre Lexikoncharakter durch verschiedene Kästen, in denen Rezepte oder Historisches zu einzelnen Kräutern zu lesen sind, zum Beispiel wird das schmackhafte Knoblauchbrot empfohlen, der Andorn-Ingwer-Tee gegen Erkältungen oder das erfrischenden Gesichtswasser aus Rosenblüten.
Ebenso findet man zwischendrin die Legende der Alraune (Achtung: giftig!) oder kann sich die Geschichte der Wunderdroge Rhabarber erzählen lassen. Diese kleinen informativen und unterhaltsamen Einsprengsel machen richtig Lust, im Lexikon zu schmökern. So stößt man immer wieder auf neue, interessante Kräuterarten, die vielleicht auch im Garten gut aussehen könnten. Wer es probieren möchte, findet im Anhang eine ausführliche Liste mit Bezugsquellen.
Diese Enzyklopädie dürfte nicht nur Gartenfreunde erfreuen. Auch Terrassen, Balkon und Fensterbrett Pflanzer finden hier Anregungen und Tipps für ihre Kräuterzucht. Die zahlreichen Farbfotos und die kurzweilig geschriebenen Texte machen das Buch zu einer vergnüglichen Frühjahrslektüre.
Rezensiert von Susanne Nessler
Jessica Houdret: Die große Enzyklopädie der Kräuter.
Anbau, Pflege, Verwendung.
Übersetzt von Wolfgang Hensel
Kosmos Verlag, ca. 700 Farbfotos
256 Seiten, 24,90 Euro