Kammermusik

Bonjour la Russie!

Die Mitglieder des Ensemble Blumina
Das Ensemble Blumina bestreitet das Eröffnungskonzert des Kammermusikfestes © Sebastian Rosenberg
Dieser Tage ist es besonders wichtig, daran zu erinnern: Die russischen Künstler haben immer den Austausch mit dem Rest Europas gesucht. Die französisch-russischen Wechselbeziehungen nimmt sich das 5. Russische Kammermusikfest in Hamburg zum Thema.
Im Eröffnungskonzert am 3. September in der Kleinen Laeiszhalle gibt es gleich ganz verschiedene Facetten dieser Relation Paris-Moskau-Sankt Petersburg zu erleben. Französische Künstler wie Francis Poulenc verehrten russische Kollegen und widmeten ihnen zum Teil ganze Werke. Die russischen Musiker wiederum haben immer physisch und mental den Kontakt zur Musikmetropole Paris gesucht.
In diesem Jahr möchte Festivalleiterin Elizaveta Blumina, die auch als Pianistin omnipräsent ist im Eröffnungskonzert, an ein besonderes Geburtstagskind des laufenden Jahres erinnern. Vor zweihundert Jahren kam Adolphe Sax zur Welt. Seine instrumentale Erfindung war die farbige Bereicherung par excellence, die allerdings erst zur vorletzten Jahrhundertwende so richtig zum Tragen kam. Das Saxofon hat dann vor allem als Instrument des Jazz und seiner verwandten Stile Karriere gemacht. In der klassischen Musik blieb es lange Zeit ausgerechnet auf die französische und die russische Musik beschränkt.
Zwei Uraufführungen gibt es im Programm – die russische Sopranistin und Komponistin Maria Bulgakova hat Gedichte von Charles Baudelaire vertont – für sich selbst und Saxofon. Eine perfekte Kombination, französischer geht es gar nicht. Das zweite neue Werk trägt der russisch-israelische Komponist Uri Brener bei – er hat dem Ensemble Blumina ein Trio gewidmet.
Seltenheitswert haben auch die beiden anderen russischen Werke – die „Sportive Sonatine" für Saxofon und Klavier von Alexander Tscherepnin und das „Chanson Triste" für Oboe, Fagott und Klavier des russischen Nationalromantikers Vasily Kalinnikov.
Russisches Kammermusikfest Hamburg
Laeiszhalle, Kleiner Saal
Aufzeichnung vom 03.09.2014
Vasily Kalinnikov
"Chanson triste" für Oboe, Fagott und Klavier
Francis Poulenc
Sonate für Oboe und Klavier op. 185
Sergej Prokofjew
Fünf Romanzen für Sopran und Klavier op. 27 (nach Gedichten von Anna Achmatowa)
Uri Brener
Trio für Oboe, Fagott und Klavier (Uraufführung)
ca. 21.00 Konzertpause
Maria Bulgakova
"Les Fleurs du silence" für Sopran und Saxofon (nach Texten von Charles Baudelaire, Uraufführung)
Roger Boutry
"Interférences" für Fagott und Klavier
Alexander Tscherepnin
"Sonatine Sportive" für Altsaxofon und Klavier op. 63
Francis Poulenc
Trio für Oboe, Fagott und Klavier op. 34
Maria Bulgakova, Sopran
Kalev Kuljus, Oboe
Mathias Baier, Fagott
Christoph Enzel, Saxofon
Elisaveta Blumina, Klavier