Kanzlerkandidatur

    Angela Merkel tritt für die vollen vier Jahre an

    Angela Merkel bei einem Besuch von François Hollande in Berlin
    Bundeskanzlerin Angela Merkel will offenbar bis 2021 im Amt bleiben. © picture alliance/ dpa/ Bernd von Jutrczenka
    Bundeskanzlerin Angela Merkel strebt eine vierte Amtszeit an. Merkel sagte bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend in Berlin, es gehe nicht nur um eine Entscheidung für den Wahlkampf.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich bei ihrer Kanzlerkandidatur erneut für die volle Amtszeit von vier Jahren bewerben. Merkel sagte bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend in Berlin, es gehe nicht nur um eine Entscheidung für den Wahlkampf, sondern "für die vier vollen Jahre".
    Mehrere Medien hatten bereits am Nachmittag berichtet, dass Merkel wieder für den CDU-Vorsitz und auch als Bundeskanzlerin kandidieren will.
    Merkel hatte vorher schon erklärt, dass ihrer Ansicht nach der Parteivorsitz und das Kanzleramt in Personalunion zu führen sind. In den vergangenen Tagen hatten mehrere CDU-Politiker und auch Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) gesagt, dass sie eine erneute Kandidatur Merkels erwarten.
    Die CDU wählt am 6. Dezember beim Bundesparteitag in Essen ihre Spitze neu. Merkel ist seit dem Jahr 2000 CDU-Vorsitzende und seit 2005 Kanzlerin. Bei einer erneuten Wiederwahl im Bundestag hätte sie die Chance, die am längsten amtierende Kanzlerin zu werden. Bisher haben nur Helmut Kohl und Konrad Adenauer (beide CDU) länger regiert.

    Schriftstellerin Tanja Dückers: "Trümmerfrau der EU"

    "Trümmerfrau der EU" wurde Merkel zuletzt auch genannt und die Schriftstellerin Tanja Dükers sagte dazu im Deutschlandradio Kultur: "Es ist schon wichtig in einem zentralen Land Europas jemanden an der Spitze zu haben, der sich auch ganz klar gegen Rechtspopulismus absetzt und insofern kann man Angela Merkel auch hier als 'Trümmerfrau der EU' empfinden, als jemand, der wirklich sich noch gegen diese Tendenzen klar behauptet. Es ist ein dramatischer Begriff, aber er zeigt auch, wie es um die EU bestellt ist."
    Deutschlandradio-Hauptstadtkorrespondent Stephan Detjen war dabei, als Angela Merkel am Sonntag ihre Entscheidung verkündete und er erklärt, dass man bei der Erklärung auch sehr gut sehen konnte, dass sie sehr mit sich und mit ihrer Entscheidung gerungen hat, noch einmal anzutreten: "Sie hat erzählt, wie sie nachgedacht hat, wie sie abgewogen hat. Man hatte den Eindruck, dass diese Entscheidung eben lange offen war."
    stfr/nin/sru
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