Kapitalismus-Kritikerin: "Ich glaube, dass Occupy Hoffnung ist"
Für die Kapitalismus-Kritikerin und Buchautorin Margrit Kennedy ist Occupy weiterhin eine "außerordentlich wichtige Bewegung". Kennedy hat mehrere kritische Bücher zum Geldsystem veröffentlicht, darunter "Occupy Money" und "Geld ohne Zinsen und Inflation".
Anlässlich des heutigen europaweiten "Aktionstages gegen den Kapitalismus" sagte Kennedy: "Ich glaube, dass Occupy Hoffnung ist. Es ist meines Erachtens eine Bewegung, die von niemandem gesteuert wird, aber von dem Wunsch getragen wird, irgendetwas, das schief läuft, zu retten." Der Meinung des Bundespräsidenten Joachim Gauck, Occupy sei "albern", müsse sie deshalb heftig widersprechen.
Occupy wolle nicht einfach den "Dampfer" des Finanzsystems wieder flott machen, sondern fordere eine "neue Zivilisation". Damit befinde sich die Bewegung in einer Zwickmühle, über die sie bewundernswerterweise – und anders als politische Parteien – auch offen reflektiere, denn alles was die Mitglieder "realistisch fordern können, das ist zu klein." Und alles, was sie eigentlich fordern müssten, das sei "so groß, dass es wieder als unrealistisch gilt".
Kennedy sagte weiter, die menschliche Gesellschaft lebe "in einem Denkgefängnis" und hänge dem Irrglauben nach, "dass das Geldsystem, das wir heute haben, das einzig richtige ist". Der verhängnisvolle Fehler daran sei die Zins- und Zinseszins-Problematik. Geld höre – anders als Lebewesen – nicht irgendwann auf zu wachsen. Das exponentielle Wachstum, das innerhalb eines Jahres aus "einem Pfennig 45 Billionen Euro" mache, ebenso wie die Gefahr, die darin liege, begriffen nur Wenige. Dabei sei ein stabiles Geldsystem ohne Zins möglich.
Hinsichtlich des Spiel- und Spekulationstriebs der Menschen sagte Kennedy, es sei besser, mit Möbelstücken, Briefmarken oder ähnlichem zu spekulieren als mit Geld. Denn "überall wo Spekulation auftritt, bei Dingen, die wir zum Leben brauchen – ob das Geld ist, ob das Lebensmittel sind, ob das Wasser ist oder was auch immer – da bezahlen wir alle drauf für einige wenige, die ungeheuer profitieren."
Das vollständige Interview können Sie im MP3-Format mindestens bis zum 31. September 2012 abrufen.
Occupy wolle nicht einfach den "Dampfer" des Finanzsystems wieder flott machen, sondern fordere eine "neue Zivilisation". Damit befinde sich die Bewegung in einer Zwickmühle, über die sie bewundernswerterweise – und anders als politische Parteien – auch offen reflektiere, denn alles was die Mitglieder "realistisch fordern können, das ist zu klein." Und alles, was sie eigentlich fordern müssten, das sei "so groß, dass es wieder als unrealistisch gilt".
Kennedy sagte weiter, die menschliche Gesellschaft lebe "in einem Denkgefängnis" und hänge dem Irrglauben nach, "dass das Geldsystem, das wir heute haben, das einzig richtige ist". Der verhängnisvolle Fehler daran sei die Zins- und Zinseszins-Problematik. Geld höre – anders als Lebewesen – nicht irgendwann auf zu wachsen. Das exponentielle Wachstum, das innerhalb eines Jahres aus "einem Pfennig 45 Billionen Euro" mache, ebenso wie die Gefahr, die darin liege, begriffen nur Wenige. Dabei sei ein stabiles Geldsystem ohne Zins möglich.
Hinsichtlich des Spiel- und Spekulationstriebs der Menschen sagte Kennedy, es sei besser, mit Möbelstücken, Briefmarken oder ähnlichem zu spekulieren als mit Geld. Denn "überall wo Spekulation auftritt, bei Dingen, die wir zum Leben brauchen – ob das Geld ist, ob das Lebensmittel sind, ob das Wasser ist oder was auch immer – da bezahlen wir alle drauf für einige wenige, die ungeheuer profitieren."
Das vollständige Interview können Sie im MP3-Format mindestens bis zum 31. September 2012 abrufen.