Kardinal Marx: Kirche muss gegen Gefahren im Netz ankämpfen

    Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Marx.
    Kardinal Reinhard Marx. © Michael Probst/AP/dpa
    Nach Ansicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx müssen Kirche und Medien stärker gegen Fehlentwicklungen im Internet ankämpfen. Wer im Netz am lautesten sei, finde am meisten Aufmerksamkeit, sagte Marx am Freitag beim Katholischen Medienkongress in Bonn. Viele Menschen bewegten sich nur in ihren eigenen Blasen. Es werde polemisiert und polarisiert. "Mir macht das große Sorgen, dass auch die Demokratie unter Beschuss gerät", fügte Marx hinzu, der katholischer Medienbischof ist. Medien und Kirche seien in der Pflicht, mit aller Kraft gegenzusteuern. Zugleich warnte der Kardinal, man dürfe nicht "vermeintlich guten alten Zeiten hinterhertrauern". Das Netz sei real, und es gebe keine Alternativen. Die Kirche dürfe sich keinesfalls darauf zurückziehen, andere zu belehren, wie sie ethisch korrekt die Möglichkeiten des Internets nutzen sollten. Sie müsse selbst aktiv sein, auch wenn sie derzeit unter "massiven Kommunikationsschwierigkeiten und Glaubwürdigkeitsproblemen" leide, so Marx. Am dreitägigen Katholischen Medienkongress unter dem Motto "Let's face it - Authentizität und Kommunikation" nahmen nach Angaben der Veranstalter mehr als 300 Medienschaffende und Kommunikationsexperten teil.