Schrader und Striesow im Ehekrieg
Eine überzeugende Inszenierung Karin Beiers des Theaterklassikers "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" sah unser Kritiker am Schauspielhaus Hamburg. "Furius vulkanisch" seien sowohl Maria Schrader als auch Devid Striesow, die vom Publikum gefeiert wurden.
Mit minutenlangem Applaus feierte das Hamburger Publikum die Darsteller von Karin Beiers Neuinszenierung von "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" im Deutschen Schauspielhaus. Die große Anerkennung galt dabei insbesondere Grimme-Preisträger Devid Striesow und Maria Schrader, die sich zwei Stunden lang in ihren Rollen als "George" und "Martha" einen ungehemmten, skrupellosen Schlagabtausch lieferten – teils mit vollem Körpereinsatz.
Ganz sicher ein Erfolg für das Haus
Der erbitterte Beziehungsstreit gilt als das bekannteste Werk des US-amerikanischen Dramatikers Edward Albee. Das Stück wurde am 13. Oktober 1962 am Broadway uraufgeführt, weltweite Bekanntheit erlangte es dann durch Mike Nichols oscarprämierte Verfilmung mit Elizabeth Taylor und Richard Burton im Jahre 1966. Heute zählt die zynische Ehesatire in drei Akten zu den großen Bühnen-Klassikern des 20. Jahrhunderts.
Zu wenig Interpretation
In der Hamburger Inszenierung nun will der streitende "George", gespielt von Devid Striesow, einen ebenbürtigen Gegner haben. Und Maria Schrader in der Rolle der "Martha" antwortet: "Kannste haben." "Furius vulkanisch" nennt Deutschlandfunk Kultur-Theaterkritiker Michael Laages den Auftritt der beiden. Allerdings äußert Laages auch Zweifel, denn für ihn ist diese Inszenierung dann doch zu wenig Interpretation.
Sicher aber könne das Haus in Hamburg und auch das Publikum sein, dass diese Inszenierung ein Erfolg werde.