WM-Glosse
Marokkos Nationalspieler Jawad El Yamiq jubelt nach dem Sieg gegen Portugal im Viertelfinale. Sein Team war eine der Überraschungen bei der Fußball-WM. © dpa / picture alliance / Sebastian El-Saqqa
Kein Gaumen-, aber ein Augen- und Ohrenschmaus
01:56 Minuten
Wenn wir von einem Schmaus sprechen, meinen wir meist ein fröhliches Gelage mit Essen und Trinken. Der Schmaus steht aber auch in Verbindung mit besonders Gutem für Augen oder Ohren. Thomas Wheeler zieht eine nicht ganz ernst gemeinte WM-Bilanz.
Es war doch alles so schön angerichtet. DFB-Chefkoch Anton Schmaus, sein Name hätte für die deutschen Kicker eigentlich Ansporn genug sein müssen, hatte extra eine kleine Geburtstagstorte zubereitet. Für Youssoufa Moukoko.
Am Tag der WM-Eröffnung wurde er 18 Jahre alt. Obwohl die Volljährigkeitstorte kalorienarm gewesen sein soll, lag sie der DFB-Elf drei Tage später im Auftaktspiel gegen Japan offenbar immer noch schwer im Magen. Ein Gaumenschmaus sieht anders aus. Der Anfang vom Ende.
Deutschland wie 2018 zusammen mit 15 anderen Ländern ganz schnell wieder zu Haus. Nun hoffte ich wenigstens auf einen spannenden K.O.-Rundenschmaus: für die Augen und die Ohren.
Marokkos Team als große Überraschung
Und da haute Marokko alles raus. Für sich, die arabische Welt und Afrika. Applaus! Applaus! Belgien, Spanien, Portugal, alle besiegt, was für ein Knall! Erst im Halbfinale gegen den Titelverteidiger verloren, das ist aller Ehren wert, aber der fühlt sich ja ohnehin zu noch Größerem geboren. Das Finale Argentinien gegen Frankreich klingt nach einem Augenschmaus. Noch läuft es.
Gibts den ersten WM-Titel für Messi-Zaubermaus? Katars Emir macht sich bestimmt nichts draus. Er lebt weiter in Saus und Braus. Und Menschenrechte blendet er einfach aus.