Frauen hoffen beim Diakonat auf Franziskus
Papst Franziskus hat schon viele heiße Eisen angefasst. Nun könnte ein weiteres hinzukommen, denn der Pontifex erwägt, Frauen zum Diakonat zuzulassen. Eine große Freude für Hannelore Ilchmann von Netzwerk Diakonie der Frau, die den noch verbotenen Beruf ehrenamtlich bereits ergriffen hat.
Morgen beginnt in Leipzig der Katholikentag. Zu den Themen, über die sich Vertreter aus Kirche, Politik und Wissenschaft austauschen, dürfte auch die Frage gehören, ob Frauen als Diakone dienen können. Papst Franziskus erklärte zu dieser Frage nämlich kürzlich, eine Kommission einzusetzen, die genau das prüfen soll - was bei Hannelore Ilchmann vom Netzwerk Diakonat der Frau für große Freude gesorgt hat.
"Es war eine große Überraschung, zumindest mal eine Kommission zu dieser Frage einzuberufen", sagt Ilchmann, die sich auf einem von der Kirche nicht anerkanntem Weg zur Diakonin ausbilden ließ. "Bisher hatten wir immer nur als Reaktion erfahren: Das ist ein Amt, das es in der Katholischen Kirche nicht gibt, auch nicht geben wird." Es komme nun natürlich darauf an, wie die Kommission zusammengesetzt sein und wie das Anliegen Diakonat der Frau dort vertreten werde.
Es sei davon auszugehen, dass es bis zu einer Entscheidung dauern werden, so die 71-jährige Allgäuerin. Aber: "Wir haben ja auch für das Diakonat der Frau in der Vorbereitung schon einige Jahrzehnte des Wartens hinter uns." In den letzten Jahren habe sich bereits einiges verändert. "Es ist nicht ein so ein Anliegen, dass so am Rande der Kirche liegt, sondern eventuell auch in den Mainstream der Kirche hineinreicht. Insofern ist es nicht so ganz aussichtslos."