Mit Marx zu Gott
Erzbischof Reinhard Marx aus München steht ab heute den deutschen katholischen Bischöfen vor. Er wurde zum Nachfolger von Robert Zollitsch als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz gewählt.
Der 60-jährige Marx erklärte, er sehe seine neue Aufgabe als große Herausforderung an und verwies zugleich auf seine bereits bestehenden zahlreichen Aufgaben, etwa als Berater von Papst Franziskus bei der Reform der Kurie oder als Leiter des Wirtschaftsrats des Vatikan.
Marx gehört nach Einschätzung unseres Kirchenredakteurs Philipp Gessler "sozialpolitisch eher zu den Linken, aber kirchenpolitisch eher zu den Rechten".
Entscheidung im fünften Wahlgang
Marx setzte sich allerdings erst im fünften Wahlgang durch, gab sein Vorgänger im Amt, der Erzbischof Robert Zollitsch an. Dieser hatte das Amt aus Altersgründen zur Verfügung gestellt.
Die Deutsche Bischofskonferenz ist das Führungsgremium der katholischen Kirche in Deutschland. Die 66 Kardinäle, Erzbischöfe und Weihbischöfe aller 27 Bistümer Deutschlands kommen jeweils im Frühjahr und Herbst zusammen, um über Fragen der Seelsorge und kirchenpolitische Fragen zu diskutieren.
In diesem Jahr ging es dabei vor allem – neben der Wahl eines neuen Vorsitzenden – um Fragen der Sexualmoral, aber auch um den Missbrauchsskandal innerhalb der Katholischen Kirche, ein Thema, das die Amtszeit von Robert Zollitsch prägte.