Katholisches Missionswerk: Deutschland soll mehr Christen aufnehmen

Der Menschenrechtsbeauftragte des internationalen katholischen Missionswerkes missio, Otmar Oehring, hat an die Bundesregierung appelliert, weitere christliche Flüchtlinge aus dem Irak und dessen Nachbarländern aufzunehmen.
Vor dem Hintergrund des Angriffs auf eine katholische Kirche in Bagdad sagte Oehring im Deutschlandradio Kultur, ein großes Problem sei, dass jene Christen, die bereits in Nachbarländer des Irak wie Syrien oder Jordanien geflüchtet seien, auch dort in einem islamischen Umfeld lebten – "dass sie sich dort nicht wirklich gleichbehandelt fühlen, dass sie nicht die gleichen Möglichkeiten haben wie muslimische Flüchtlinge in diesen Ländern". Das Missionswerk habe in den vergangenen Jahren immer wieder darauf hingewiesen, "dass diese Menschen nach und nach ohnehin illegal zu uns kommen werden."

Oehring sagte weiter, zwar habe die Nahost-Synode der katholischen Kirche an die christlichen Minderheiten appelliert, im Irak zu bleiben, doch sehe sich die Kirche auch in der Pflicht, jenen zu helfen, die sich bedroht fühlten und deshalb in dem Land keine Zukunft für sich sähen. Auslöser für die bedrohliche Situation vieler christlicher Gemeinden sind für Oehring vor allem die "diktaturähnlichen Situationen in vielen islamischen Ländern. Der Schwächste im Staat ist dann natürlich meistens ein Angehöriger der Minderheit. Der ist dann derjenige, der angegriffen wird, wenn man eigentlich die Regierung meint".

Hören Sie das vollständige Gespräch mit Otmar Oehring bis mindestens zum 6. April 2011 als mp3-Audio .
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