Katja Lewina: "Bock - Männer und Sex"

Das Klischee vom "krassen Stecher"

Katja Lewina im Gespräch mit Frank Meyer |
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Männer wollen und können immer. Mit diesem Stereotyp über Sexualität wollte Katja Lewina aufräumen. Für ihr Buch "Bock" sprach sie mit Männern über ihre Erfahrungen im Bett und stellte fest: Das alte Klischee ist noch sehr präsent.
Katja Lewina will in ihrem Buch "Bock" mit dem Stereotyp aufräumen, der Mann sei "der krasse Stecher". Mannsein sei nicht leicht, sagt Lewina. Das Bild des Mannes, der immer wolle, immer könne, der perfekt verführe, sei noch sehr präsent in Männerköpfen.

Stark anerzogenes Bild

"Selbst Männer, die ein anderes Selbstverständnis haben und eine andere Lebenswirklichkeit leben, müssen sich mit diesem Bild auseinandersetzen und es aktiv aus ihren Köpfen vertreiben. Das ist so stark anerzogen, dass es immer mitschwingt", sagt Lewina.
"Wir können alle noch so aufgeklärt und 'woke' sein." Dass diese Haltung verbreitet ist, merke man daran, dass immer noch vom Mann erwartet wird, dass er "bei der Anmache in der Bar" den ersten Schritt macht. "In unseren feministischen Blasen ist es allerdings 'okay' wenn der Mann auch mal seine weiche Seite zeigt", sagt Lewina.
In Abgrenzung zu anderen Büchern, in denen es um Männlichkeit gehe, sagt sie: "In meinem Buch geht es ganz primär um Sex. Es gibt eine Menge guter Bücher auf dem Markt, die Männlichkeit thematisieren – auch aus der Feder von Männern. Aber es gibt noch nichts, was sich mit den Männern im Bett beschäftigt." Das auszugleichen, habe sie mit ihrem Buch versucht.

Katja Lewina: "Bock. Männer und Sex"
DuMont, Köln 2021
228 Seiten, 20 Euro

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