Noch nie gesehenes Theater
"Borderline Prozession" ist ein Stück des Theatermachers Kay Voges. Im Interview spricht er darüber, warum Theater für ihn ein Experimentierlabor ist und welche Rolle Licht und Dunkel bei ihm spielen.
Das Theater Dortmund ist erstmals zum Theatertreffen geladen: Mit einem Total-Theater namens "Borderline Prozession - ein Loop über das, was uns trennt". Kay Voges, der mulitmediale Theatererneuerer, hat uns mit seiner Inszenierung ein Äquivalent zum Gegenwartsschock unserer digitalen Informationsgesellschaft beschert, die uns mit der Gleichzeitigkeit der Ereignisse überfordert:
"Währendem ich Suppe koche, werden Menschen geköpft – gibt es neue Fussballergebnisse auf Twitter – bekomme ich einen Kinotipp und die neuen Hochrechnungen für die Wahlergebnisse für die AfD kommen hereingeschneit – wir haben noch nicht gelernt mit der Fülle der Informationen umzugehen, das sind die ersten Lernerfahrungen, das Gleichzeitige-Ungleichzeitige auszuhalten."
Meditation über die Vergänglichkeit
Die Theatertreffenjury schwärmt:
"Es ist eine Narration, die zur heutigen Zeit passt – man ist das einzige Subjekt, das noch die Dinge zusammensetzen kann. Voges Arbeit öffnet für uns ein Weltpanorama, ist kaum analytisch erfassbar, eine Art von Meditationsanleitung, philosophisches Totaltheater, das absolut überwältigend ist und so noch nicht gesehen wurde."
Im Gespräch mit Rang 1 erzählt Kay Voges von seinem Theater als Experimentierlabor und darüber wie er in seiner neuesten Arbeit mit dem Wechsel von Licht und Dunkel spielt. "Hell – ein Augenblick", ausdrücklich nicht empfohlen für Epileptiker, für Zuschauer mit Dunkelangst, Neigung zu Migräneanfällen und aktuen Herzkrankheiten. "Hell - ein Augenblick" wird eine Art Fortsetzung der "Borderline Prozession" - nur diesmal ohne Kamera - dafür mit einem Fotografen. Eine Meditation über die Vergänglichkeit.