"Kein Medienmonopol à la Berlusconi"
Der Leiter des Europäischen Medieninstituts Dortmund, Jo Groebel, hält eine Medienkonzentration in Deutschland für unbedenklich. Die Übernahme der ProSiebenSat1 Media AG durch den Springer-Konzern werde zu keinem Medienmonopol à la Silvio Berlusconi in Italien führen, sagte Groebel.
Vielmehr rechne er mit dem Überleben kleinerer Titel auf dem deutschen Medienmarkt, betonte er vor dem Hintergrund der UNESCO-Vollversammlung in Paris, auf der auch der Schutz der kulturellen Vielfalt diskutiert wird.
Wörtlich sagte Groebel: "Was die deutsche Situation betrifft habe ich nicht die Befürchtung, sondern glaube sogar umgekehrt, dass die Stärkung einzelner Häuser einzelne Titel und letztlich sogar einzelne Journalisten unterstützen könnte."
Er warne davor, die Fälle Berlusconi, Murdoch und Springer über einen Kamm zu scheren. Berlusconi sei Regierungschef und Medieneigner, Murdoch habe seine Presse dazu aufgerufen, eine bestimmte Regierung zu wählen. "Springer muss man anders sehen. Die deutsche Situation ist viel entspannter als im Ausland." Trotzdem sei es gut, wenn Springers cross-mediale Konzentration "geklärt werde", unterstrich der Medienwissenschaftler. Deutschland sei auf diesem Gebiet "aus gutem Grund" empfindlich, sagte Groebel unter Anspielung auf die Gleichschaltung der deutschen Medien während des Dritten Reiches.
Durch die Hoheit der einzelnen Bundesländer über ihre öffentlich-rechtlichen TV- und Hörfunksender sei der Medien-Pluralismus in Deutschland gesichert. Die geplante UNESCO-Konvention zum Schutz der kulturellen Vielfalt werde keineswegs – wie von den USA kritisiert - Protektionismus ausgeübt, betonte Groebel. Vielmehr müssten sich die USA fragen lassen, warum sie den Einstieg von europäischen Medienunternehmen auf dem amerikanischen Markt stark begrenzt hätten. "Die USA messen hier mit zweierlei Maß", sagte der Medienwissenschaftler.
Wörtlich sagte Groebel: "Was die deutsche Situation betrifft habe ich nicht die Befürchtung, sondern glaube sogar umgekehrt, dass die Stärkung einzelner Häuser einzelne Titel und letztlich sogar einzelne Journalisten unterstützen könnte."
Er warne davor, die Fälle Berlusconi, Murdoch und Springer über einen Kamm zu scheren. Berlusconi sei Regierungschef und Medieneigner, Murdoch habe seine Presse dazu aufgerufen, eine bestimmte Regierung zu wählen. "Springer muss man anders sehen. Die deutsche Situation ist viel entspannter als im Ausland." Trotzdem sei es gut, wenn Springers cross-mediale Konzentration "geklärt werde", unterstrich der Medienwissenschaftler. Deutschland sei auf diesem Gebiet "aus gutem Grund" empfindlich, sagte Groebel unter Anspielung auf die Gleichschaltung der deutschen Medien während des Dritten Reiches.
Durch die Hoheit der einzelnen Bundesländer über ihre öffentlich-rechtlichen TV- und Hörfunksender sei der Medien-Pluralismus in Deutschland gesichert. Die geplante UNESCO-Konvention zum Schutz der kulturellen Vielfalt werde keineswegs – wie von den USA kritisiert - Protektionismus ausgeübt, betonte Groebel. Vielmehr müssten sich die USA fragen lassen, warum sie den Einstieg von europäischen Medienunternehmen auf dem amerikanischen Markt stark begrenzt hätten. "Die USA messen hier mit zweierlei Maß", sagte der Medienwissenschaftler.